Diversifizierung eines Anlageportfolios
Was eine Portfoliodiversifizierung ist und wie die Diversifizierung des Portfolios einen Händler dem Erfolg bei Börsenspekulationen bzw. Trading näher bringen kann. Der folgende Artikel befasst sich mit der Frage wie man einer Diversifizierung erreichen kann.
Das Thema Risiko wurde vor langer Zeit aufgegriffen, als die Menschen begannen, die Volatilität und Ungewissheit von Marktinstrumenten wie Aktien und Devisen zu erkennen. Ursprünglich wurde die Rendite als Maßstab für die Wahl eines Finanzinstruments verwendet, das mögliche Verluste ausgleichen sollte. Anschließend begannen Anleger, sich mit der Frage des Risikos und dessen wirksamer Begrenzung zu befassen.
Aktien & ETFs günstig traden bei Scalable Capital*
Was bedeutet Risiko?
Um die in diesem Artikel behandelten Themen zu verstehen, muss man sich zunächst mit der Frage beschäftigen, was ein Risiko eigentlich ist. Der Begriff ist mehrdeutig und es ist schwierig, eine allgemeingültige Definition festzulegen, die in den verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen in gleicher Weise interpretiert und klassifiziert wird.
Zu den Bereichen, die sich mit diesem Phänomen befassen, gehören Wirtschaft, Finanzen und Psychologie. Daher ist es unmöglich, das Risiko auf eine einzige "richtige" Art und Weise zu kategorisieren, da verschiedene Wissenszweige es aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Um ein tieferes Verständnis für das Themas zu erlangen, definieren wir Risiko als die Möglichkeit eines Verlustes auf einem Handelskonto oder Depots, einschließlich seiner Wertlosigkeit. Der Grund dafür ist, dass der Bankrott durch den Eintritt eines unkontrollierten Verlusts auf einem Anlagekonto ausgelöst wird.
Wie man das Risiko begrenzen kann
Sobald wir das Risiko kennen, das wir vermeiden wollen, werden wir uns mit den verschiedenen Möglichkeiten der Risikobegrenzung befassen. Die grundlegende Methode zur Risikobegrenzung ist der Einsatz eines defensiven Stop-Loss-Auftrags, der verhindern soll, dass ein Verlust über einen bestimmten Betrag hinaus eintritt. Der Markt ist nur zu bestimmten Zeiten geöffnet und es ist auch zu bedenken, dass es Kurslücken in den Charts gibt, welche die Stop-Loss Marke erhöhen können.
Beim Geschäftsmodell der Market-Maker oder Broker kann dem Händler garantiert werden, dass er einen Stop-Loss-Auftrag zu einem vorher festgelegten Preis ausführen kann. Leider wird diese Art von Lösung nicht von allen genutzt, da bei diesem Modell der Makler die Gegenpartei bei den Geschäften der Kunden sein muss.
Eine weitere Möglichkeit, die bei Fehlen einer Stop-Loss-Ausführungsgarantie sowie bei Broker-Konten gut funktioniert, ist der Schutz gegen negative Kontostände. Mit diesem Instrument, dem so genannten Negativsaldo-Schutz, werden bei einem negativen Saldo, z.B. infolge einer Kurslücke, die daraus resultierenden Verluste auf dem Konto vom Broker gedeckt. Dank dieser Lösung kann der Händler den maximalen Hebel auf dem Konto nutzen, ohne befürchten zu müssen, dass ungünstige Entwicklungen zu einer Überziehung des Handelskontos führen, die dann wieder ausgeglichen werden muss.
Volatilitätsfilter vor dem Kauf oder Verkauf
Darüber hinaus haben einige Broker nach dem Ereignis des Wechselkurseinbruchs beim EURCHF durch die SNB oder den Kurskapriolen durch den Brexit beim GBPUSD beschlossen, dass der Schutz vor einem negativen Kontostand nicht ausreichend ist. Daher wurde eine Reihe von Instrumenten entwickelt, wie z. B. die Volatilitätssicherung. Bei solchen Lösungen kann ein Spekulant in seinem Handelskonto einstellen, unter welchen Umständen das System auf die Eröffnung eines bestimmten Auftrags verzichten soll. Eine weitere Möglichkeit, das Risiko zu streuen, ist die bei Portfoliomanagern beliebte Diversifizierung.
Aktien & ETFs günstig traden bei Scalable Capital*
Die Definition des Begriffs "Diversifizierung" ist sehr einfach. Die Diversifizierung eines Anlageportfolios beinhaltet die Auswahl von Instrumenten aus verschiedenen Gruppen und Anlageklassen, die unabhängig voneinander in Ihrem Portfolio sind. Nach der Portfoliotheorie sollte man Anlagewerte auswählen, die entweder negative oder geringe positive Korrelationskoeffizienten aufweisen.
Korrelationen sind Beziehungen zwischen zwei Finanzwerten. Wenn beispielsweise die Aktie Thyssenkrupp um 5 % steigt und die SAP-Aktie um den gleichen oder einen ähnlichen Prozentsatz steigt, dann besteht eine hohe positive Korrelation zwischen den Börsenkursen.
In einer Situation, wo eine steigende Aktie um 5 % zu einem Rückgang bei einer anderen Aktie um denselben oder einen ähnlichen Wert führt, ist als Indiz für eine besonders negative Korrelation anzusehen. Die Diversifizierung des Anlageportfolios basiert auf der Auswahl von Anlagewerten, die dem zweiten beschriebenen Szenario nahe kommen, wo Anlagewerte eher negative Korrelationen aufweisen.
Diversifizierung des Risikos - lohnt sich
Die Streuung des Portfolios findet ihre breite Anwendung bei der Erstellung von Anlageportfolios, unabhängig von den Vermögenswerten, auf denen sie aufgebaut ist. Tatsache ist, dass niemand die Zukunft kennt und niemand weiß, wie der Markt in Zukunft aussehen wird. Der Markt ist durch eine enorme Volatilität gekennzeichnet, die mitunter plötzlich und unvorhersehbar reagiert, was zusätzliche Risiken für den Anleger mit sich bringt. Die Diversifizierung des Portfolios soll dazu beitragen, das Risiko zu streuen und damit die Erfolgschancen des Börsenspekulanten am Markt zu erhöhen.
In den 1950er Jahren entwickelte Harry Markowitz die Portfoliotheorie, die die Grundlage für die Auswahl von Anlagewerten in modernen, von Investmentfonds erstellten Aktienportfolios bildet. Dabei handelt es sich um ein Konzept, bei dem Faktoren wie erwartete Renditen, Abweichungen bei den Renditen der Unternehmen und Korrelationskoeffizienten berücksichtigt werden.
Die Markowitz-Theorie führte das Konzept des effizienten Portfolios ein. Sie beruht auf der Annahme, dass mit der potenziellen Rendite auch das Risiko steigt. Dieses Risiko hängt mit der Standardabweichung der Instrumente zusammen, aus denen sich das Portfolio zusammensetzt. Ein effizientes Portfolio ist ein Portfolio, das eine maximale Rendite bei möglichst geringem Risiko, d.h. der Standardabweichung, aufweist. Die Portfoliotheorie und das effiziente Portfolio sind ein Vorläufer der Notwendigkeit der Diversifizierung.
Diversifizierung eines Aktienportfolios
Ein Lehrbuchbeispiel für ein diversifiziertes Anlageportfolio ist ein Portfolio, das aus zwei Unternehmen besteht: einem Transportunternehmen und einer Ölgesellschaft. Der gemeinsame Nenner für beide Unternehmen ist das Öl. Da beide Aktienwerte aus unterschiedlichen Branchen kommen werden diese entsprechend reagieren. Es ist jedoch zu bedenken, dass zusätzliche Einflussfaktoren, die Bewertung der Wertpapiere beeinflussen. Es lohnt sich daher, die Korrelation zwischen dem Transportunternehmen und dem Ölproduzenten zu beachten.
Es zeigt sich, dass bei diesen beiden Aktiengesellschaften aufgrund der geringen Korrelation eine Portfoliodiversifizierung möglich ist. Vergleicht man dagegen Exxon mit Chevron Corporation, so wird deutlich, wie sehr das Risiko für dieses Portfolio steigen würde. Es besteht eine starke positive Korrelation. Die Diversifizierung zielt darauf ab, das Risiko zu streuen, z. B. im Falle einer Kurskorrektur bei Unternehmen einer bestimmten Branche.
Die Auswahl von Aktien, die nur einer Branche angehören, ist ein Beispiel für eine Portfoliokonzentration, die das Gegenteil von einem diversifizierten Anlageportfolio darstellt.
Korrelation von Währungspaaren als Diversifizierungsinstrument
Dieser Markt ist bei Anlegern aufgrund seiner Universalität und Zugänglichkeit sehr beliebt. Oft ist dieser Markt der erste Schritt in den Terminmarkt oder andere Derivate. Manche Spekulanten ziehen es vor, sich auf Märkte mit höherem Gewinnpotenzial zu konzentrieren, da diese eine größere Hebelwirkung bieten. Aufgrund seiner Beliebtheit ist der Devisenmarkt (Forexmarkt), der den Handel mit einer hohen Hebelwirkung ermöglicht, oft die erste Wahl.
Sollte eine Portfoliodiversifizierung bei Devisen genauso erfolgen wie auf dem Aktienmarkt?
Die Risikostreuung ist beim Aufbau eines Anlageportfolios von entscheidender Bedeutung, unabhängig davon, um welche Anlageklassen es sich handelt. Andererseits ist zu bedenken, dass sich die Situation auf dem Devisenmarkt anders darstellt als auf dem Aktienmarkt.
Der grundlegende Unterschied liegt darin, dass die Währungspaare stark miteinander korrelieren. Zum Beispiel zeigen alle Währungspaare, die in japanischen Yen notiert sind, eine positive Korrelation zueinander.
Fazit: Lohnt sich eine Portfoliodiversifizierung
Die Portfoliodiversifizierung zielt ebenso wie die Risikodiversifizierung darauf ab, verschiedene Instrumente für das Portfolio eines Anlegers auszuwählen und so die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass ein Spekulant bzw. Anleger Kapital verliert. Das funktioniert nicht nur bei gehebelten Finanzinstrumenten oder am Aktienmarkt, sondern auch bei anderen Finanzinstrumenten. Die Diversifizierung von Ersparnissen kommt zum Tragen, wenn sich ein Anleger für ein Portfolio aus verschiedenen Anlageklassen entscheidet.
Täglich Forex Signale per E-Mail
Die professionellen Forex-Signale richten sich an Einsteiger und fortgeschrittene Forex-Trader.
Es sollte auch bedacht werden, dass die Diversifizierung des Anlageportfolios kein Allheilmittel für Anleger ist. Dies ist eine Methode zur Verringerung des unsystematischen Risikos. So ist beispielsweise zu bedenken, dass ein Spekulant, der nur Long-Positionen in einigen wenigen Aktienindizes hält, im Falle eines plötzlichen Einbruchs des Aktienmarktes wahrscheinlich erhebliche Verluste auf seinem Anlagekonto verzeichnen wird. Die Signale der verwendeten Anlagestrategie werden immer die erste Geige spielen. Risikodiversifizierung bedeutet, dass der Händler beim Auftreten mehrerer Signale für verschiedene Finanzinstrumente diversifizierte Vermögenswerte auswählen sollte, um einen möglichen erheblichen Kapitalverlust zu vermeiden.