Wie kann man sich vor einem Kurseinbruch an der Börse schützen?

Kurseinbrüche an der Börse sind das Gift für fast jeden Anleger. Um dem vorzubeugen, macht es Sinn sein Depot vernünftig zu diversifizieren.

Veröffentlicht am 25.02.2023

Ein Börsencrash wie 1929 oder Zusammenbruch der Finanzmärkte ist nicht nur für die Weltwirtschaft, Finanzinstitute oder Hedgefonds eine echte Tragödie, sondern auch für den einzelnen Anleger. Darüber hinaus erhöhten die Länder zu Beginn einer wirtschaftlichen Rezession ihre Politik der quantitativen Lockerung (Ankäufe von Anleihen), was zu einer viel höheren Inflation und folglich zu einer erheblichen Verringerung des Kapitalwerts führt. Der Anstieg der Inflation kann katastrophale Ausmaße annehmen, so dass Geld, das auf Bankkonten liegt, seinen Kaufwert in hohem Maße verlieren kann.

Aktuell sehen wir die Auswirkungen der lockeren Geldpolitik der letzten Jahre. Die Inflation in Deutschland war in den letzten Monaten so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr und die Zinsen für Kredite sind aufgrund der stark gestiegenen Zinssätze von vielen nicht mehr bezahlbar.


Wie können wir uns also gegen einen Börsencrash schützen?

Wie legen wir an, damit wir nicht von einem starken und extremen Kursverfall von Aktien und anderen Finanzanlagen betroffen sind, aber auch, damit die Inflation nicht unsere Ersparnisse auffrisst? Der Schlüssel liegt in einer ausgewogenen Anlage des eigenen Kapitals bzw. den Aufbau eines Anlageportfolios, das auf jedes Negativszenario vorbereitet ist.

Im Folgenden finden Sie einige Tipps, die zu einem solchen Gefühl der Sicherheit führen sollten:

Es gibt mehrere Strategien, mit denen Sie sich vor einem Kurseinbruch an der Börse schützen können. Hier sind einige Möglichkeiten:

  1. Diversifikation: Durch die Aufteilung Ihres Portfolios auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien können Sie das Risiko minimieren, das mit einem Kurseinbruch an der Börse verbunden ist.
  2. Stop-Loss-Orders: Eine Stop-Loss-Order ist eine Anweisung an Ihren Broker, Ihre Aktien automatisch zu verkaufen, wenn sie einen bestimmten Kurs erreichen. Dadurch können Sie Verluste begrenzen, falls der Kurs der Aktie stark fällt.
  3. Hedging: Durch den Kauf von Put-Optionen können Sie sich gegen Kursverluste absichern. Eine Put-Option gibt Ihnen das Recht, eine Aktie zu einem festgelegten Preis zu verkaufen, unabhängig davon, wie stark ihr Kurs fällt.
  4. Liquidität: Halten Sie ausreichend liquide Mittel auf Ihrem Konto, um gegebenenfalls schnell auf Marktveränderungen reagieren zu können.
  5. Geduld und Ruhe bewahren: Börsen können volatile und unvorhersehbar sein. Es ist wichtig, ruhig zu bleiben und nicht in Panik zu geraten, um rational und strategisch handeln zu können.

Diversifizierung Ihres Anlageportfolios

In jedem guten Anlegerleitfaden wird gelehrt, dass der Schlüssel zum Kapitalerhalt in der Diversifizierung liegt. Sie sollten also auf keinen Fall Ihr gesamtes Anlagekapital in Aktien eines einzigen Unternehmens investieren. Oder auch verschiedene Unternehmen in nur einer Branche oder sogar in nur einem Finanzinstrument.

Kommt es zu einer globalen Finanzkrise, werden Aktien von Unternehmen aus fast allen Märkten massenhaft verkauft, denn auf diese Weise entsteht Panik an den Märkten.

Andererseits sollte die Verteilung des Anlagekapitals erfolgen in - z. B.

  • Immobilien,
  • Edelmetalle (insbesondere der Goldmarkt, vorzugsweise in physischer Form),
  • Währungen, die als "sicherer Hafen" gelten,
  • festverzinsliche Schuldverschreibungen

Sie sollten uns bis zu einem gewissen Grad vor einem Börsencrash schützen - schließlich können diese Arten von Vermögenswerten im Gegensatz zu den Unternehmen, deren Aktien wir kaufen, nicht insolvent werden.

Gold war in den letzten 15 Jahren ziemlich stabil und ist mobil.
Gold war in den letzten 15 Jahren ziemlich stabil und ist mobil.

Es lohnt sich auch, darüber nachzudenken, einen Teil des Kapitals in Anlagewerte zu investieren, die zwar nicht die Möglichkeit bieten, eine lukrative Rendite zu erzielen, dafür aber in höherem Maße Schutz vor Markteinbrüchen und Inflation bieten.

Es handelt sich dabei um Wertpapiere wie zum Beispiel: Anleihen

Investieren Sie einen Teil Ihres Kapitals in eine Staatsanleihe

Eine Staatsanleihe ist ein Schuldtitel, der von der Bundesregierung ausgegeben wird. Sie sind eines der wichtigsten Schuldtitel, die auf den globalen Finanzmärkten gehandelt werden. In Deutschland werden die Staatsanleihen vom Finanzministerium ausgegeben.

Der Finanzminister leiht sich also einen bestimmten Geldbetrag vom Käufer der Anleihe und verpflichtet sich, diesen mit den fälligen Zinsen innerhalb eines bestimmten Zeitraums zurückzugeben (die Anleihen einzulösen). Die Bundesrepublik Deutschland haftet mit seinem gesamten Vermögen für die Verpflichtungen, die sich aus der Emission von Staatsanleihen ergeben.

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Diese Verbindlichkeit hat die Form einer finanziellen Verpflichtung, deren Auswirkungen im Bundeshaushaltsentwurf ausgewiesen sind. Die Erlöse aus dem Verkauf von Anleihen werden zur Finanzierung des staatlichen Haushaltsdefizits verwendet. In der Regel ist die Laufzeit von Staatsanleihen länger als 1 Jahr, obwohl es Ausnahmen und Emissionen von Schuldverschreibungen mit sehr kurzen Laufzeiten gibt.

Keine 100%ige Sicherheit durch Anleihen

Sehr wichtig ist, dass Anleihen zwar theoretisch einen Schutz gegen die Inflation bieten, dass dieser Schutz aber immer für das vergangene Jahr berechnet wird. Wenn es also in kommenden Jahren zu einem starken Anstieg der Inflation kommt, steigen auch die Zinsen und die Kurse der  Staatsanleihen fallen. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass die prozentuale Rendite in der Regel über der Inflationsrate liegen muss, um keine Kaufkraftverluste zu erleiden.

Es lohnt sich auch, über eine noch stärkere Diversifizierung Ihres Anlageportfolios nachzudenken. Zu diesem Zweck lohnt es sich, alternative Anlagen zu nutzen.

Auch auf alternative Anlagen achten

Das Angebot an alternativen Anlagen ist mittlerweile sehr vielfältig und es ist sicherlich für jeden etwas dabei. Bei der Betrachtung der Gefahr einer globalen Finanzkrise lohnt es sich, sich auf die Vermögenswerte zu konzentrieren, die keine hohe, direkte Korrelation mit den Finanzmärkten haben - diese bieten die größte Sicherheit.

Alternative Anlagen mit geringer Korrelation zu den Finanzmärkten sind:

Teure Sammlerweine im Keller

Über welche Märkte reden wir hier? Vor allem solche, bei denen die Zeit der größte Verbündete des Anlegers ist und das Angebot stark begrenzt ist. Es handelt sich also um den Markt für:

  • Sammlerspirituosen (insbesondere Wein und Whisky),
  • alte Autos (Oldtimer)
  • Uhren
  • oder Antiquitäten.

In jedem dieser Fälle haben wir es zudem mit einem relativ jungen Markt zu tun, der sich dynamisch entwickelt und immer mehr an Bedeutung gewinnt.

Wein oder Whisky sind langfristig haltenswert und können schnell verkauft werden.
Wein oder Whisky sind langfristig haltenswert und können schnell verkauft werden.

Natürlich ist diese Art der Investition nicht ohne Nachteile. Erstens erfordern sie ein angemessenes, fast schon fachliches Wissen auf dem gewählten Gebiet. Zweitens haben wir es mit Sachwerten zu tun, die in geeigneter Weise aufbewahrt werden müssen, was recht problematisch sein kann. Wie bereits erwähnt, ist das Angebot an dieser Art von Produkten jedoch rückläufig und kann nicht erhöht werden.

Bisher haben sie im Laufe der Zeit immer an Wert gewonnen und eine wirklich zufriedenstellende Rendite erzielt, und - was am wichtigsten ist - die Preise dieser Rohstoffe werden nicht von Finanzmarktcrashs oder anderen Preis- oder Konjunkturschwankungen beeinflusst. Damit sind sie ein hervorragendes Instrument zur Diversifizierung unseres Anlageportfolios.


Dieser Artikel markiert das Ende des Artikels, aber auch den Beginn eines neuen Abenteuers an den Finanzmärkten. Es liegt noch ein langer Weg vor Ihnen, aber Übung macht den Meister.

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Haftungsausschluss: Bei allen Inhalten auf Börse.net handelt es sich ausdrücklich nicht um Anlageberatung. Ihre Risikodisposition kann von uns nicht eingeschätzt werden. Der Autor besitzt keines der genannten Wertpapiere. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Falls Sie sich doch zu einem Kauf oder Verkauf entscheiden, handeln Sie immer auf eigenes Risiko.

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