Was ist Naked Short Selling?

Nakes Short also ungedeckte Leerverkäufe sind eine interessante Sache, aber sie sind in vielen Ländern wie Deutschland und den USA verboten. In Amerika werden diese aber trotzdem hin und wieder vorgenommen.

Veröffentlicht am 24.02.2023

Naked Short Selling sind Wertpapierverkäufe, bei denen der Verkäufer keine oder nicht genügend Aktien besitzt, um die Shortpositionen zu decken. Man spricht sozusagen von "ungedeckten Leerverkäufen". Dies bedeutet, dass der Verkäufer Aktien verkauft, die er nicht besitzt oder nicht ausleihen kann, um sie zu liefern.

Normalerweise werden bei Wertpapierverkäufen, wie beispielsweise beim Leerverkauf, Aktien von einem Broker ausgeliehen, um die Short-Positionen zu decken. Bei Naked Shorts fehlt jedoch diese Ausleihmöglichkeit, so dass der Verkäufer das Risiko eingeht, dass er möglicherweise nicht in der Lage ist, die Aktien zu liefern, wenn der Käufer sie verlangt.

Naked Shorts sind in vielen Ländern illegal oder zumindest eingeschränkt, da sie zu Preismanipulationen führen und das Vertrauen der Anleger in den Markt beeinträchtigen können.


Sind Naked Shorts in Deutschland verboten?

Ja, Naked Shorts sind in Deutschland verboten. Gemäß dem Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) sind Wertpapierverkäufe ohne die Absicherung durch die tatsächliche Lieferung der entsprechenden Wertpapiere verboten.

Das Verbot von Naked Shorts wurde in Deutschland im Jahr 2010 eingeführt, nachdem es im Zuge der globalen Finanzkrise Bedenken gab, dass diese Praktik zu Preismanipulationen führen und die Stabilität des Finanzsystems gefährden könnte. Seitdem dürfen Verkäufer nur noch Wertpapiere verkaufen, die sie entweder besitzen oder ausgeliehen haben.

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass es in anderen Ländern unterschiedliche Regulierungen für Naked Shorts gibt. In einigen Ländern sind sie erlaubt, während sie in anderen Ländern eingeschränkt oder verboten sind.


In den USA sind die Shorts ebenfalls nicht zugelassen

In den Vereinigten Staaten sind ungedeckte Leerverkäufe gemäß der Verordnung SHO (Reg SHO) des Securities Exchange Act von 1934 generell illegal. Reg SHO schreibt vor, dass ein Broker-Dealer hinreichende Gründe für die Annahme eines Leerverkaufsauftrags haben muss, dass das Wertpapier am Fälligkeitstag geliehen und geliefert werden kann.

Es gibt jedoch bestimmte Ausnahmen von dem Verbot ungedeckter Leerverkäufe. So dürfen beispielsweise Market Maker bestimmte Arten von Leerverkäufen tätigen, um die Liquidität der Märkte aufrechtzuerhalten.

Es ist erwähnenswert, dass ungedeckte Leerverkäufe gemäß Reg SHO zwar illegal sind, es jedoch Fälle von Marktmanipulation und anderen Missbräuchen im Zusammenhang mit Leerverkäufen gegeben hat. Infolgedessen gibt es unter Regulierungsbehörden und Marktteilnehmern eine anhaltende Debatte über die angemessene Regulierung von Leerverkaufspraktiken.


Wie genau funktioniert ein Naked Short?

Ein "Naked Short" bezieht sich auf eine Situation, in der ein Trader Aktien leerverkauft, ohne vorher die entsprechenden Aktien tatsächlich zu besitzen oder auszuleihen.

Naked Short Selling ist in vielen Ländern der Welt verboten.
Naked Short Selling ist in vielen Ländern der Welt verboten.

Wenn ein Trader eine Aktie leerverkauft, verkauft er Aktien, die er nicht besitzt, in der Hoffnung, dass der Preis der Aktie sinken wird, damit er die Aktien später zu einem niedrigeren Preis zurückkaufen und den Gewinn einstreichen kann. In einer normalen Leerverkaufsposition müsste der Trader jedoch zuerst die Aktien von einem anderen Besitzer ausleihen, um sie zu verkaufen. Ein "Naked Short" tritt auf, wenn der Trader dies nicht tut und einfach Aktien verkauft, ohne sie tatsächlich zu besitzen oder auszuleihen.

Die Praxis des "Naked Short Selling" kann zu einem höheren Risiko für den Markt führen, da der Trader die Aktien möglicherweise nicht liefern kann, wenn die Leerverkaufsposition geschlossen wird. Dies kann zu Marktstörungen und möglicherweise sogar zu einem Kollaps des Marktes führen.

Aus diesem Grund ist der "Naked Short Selling" in den USA unter bestimmten Regeln illegal, die vorschreiben, dass Broker-Dealer vor der Annahme von Leerverkaufsaufträgen sicherstellen müssen, dass die Aktien tatsächlich ausgeliehen werden können und innerhalb der vorgesehenen Frist geliefert werden können.


Wie ist läuft so eine NSS-Transaktion ab?

Ein Naked Short Selling (NSS) ist ein illegaler Leerverkauf, bei dem Aktien verkauft werden, ohne dass sie tatsächlich ausgeliehen oder besessen werden. Ein typischer Ablauf eines Naked Short Selling könnte wie folgt aussehen:

  1. Ein Trader oder Hedge-Fonds entscheidet sich, eine Aktie zu leerverkaufen, ohne sie auszuleihen oder zu besitzen.
  2. Der Trader platziert eine Verkaufsorder für die Aktie bei einem Broker-Dealer.
  3. Der Broker-Dealer nimmt die Order an, ohne zu überprüfen, ob der Trader tatsächlich die Aktien ausleihen oder besitzen kann.
  4. Die Aktien werden verkauft und der Trader erhält den Verkaufserlös.
  5. Wenn die Frist für die Lieferung der Aktien abläuft, kann der Trader die Aktien nicht liefern, da er sie nicht ausgeliehen oder besessen hat.
  6. Der Broker-Dealer ist verpflichtet, die Aktien zu liefern, aber da der Trader die Aktien nicht liefern kann, entsteht ein "fail to deliver" ("Nicht-Lieferung"), was zu einem Risiko für den Markt und andere Marktteilnehmer führen kann.
Jeder Short muss durch geliehende Aktien abgesichert sein.
Jeder Short muss durch geliehende Aktien abgesichert sein.

Es ist wichtig zu wissen, dass NSS-Transaktionen illegal sind und von den US-Regulierungsbehörden als Verstoß gegen die Wertpapiergesetze betrachtet werden.

Naked short selling ist eine Praktik, bei der eine Person Aktien, die sie nicht besitzt, leerverkauft und verspricht, diese später zu einem niedrigeren Preis zu kaufen, um sie zurückzugeben. Es ist illegal, Aktien zu verkaufen, die man nicht besitzt, aber es gibt immer wieder Fälle von illegalen naked short selling Transaktionen.

Die Regulierungsbehörden haben Maßnahmen ergriffen, um NSS zu unterbinden, indem sie Vorschriften erlassen haben, die die Ausleihe von Aktien vor der Durchführung von Leerverkaufs-Transaktionen erfordern.


Einige der prominentesten Fälle von naked short selling sind:

  1. Overstock.com: Im Jahr 2005 beschuldigte der CEO von Overstock.com, Patrick Byrne, einige Hedgefonds, durch naked short selling den Aktienkurs seines Unternehmens manipuliert zu haben. Byrne gab an, dass die Hedgefonds Aktien verkauft hätten, die sie nicht besaßen, um den Preis zu senken.
  2. Bear Stearns: Im Jahr 2008 wurde Bear Stearns von der Securities and Exchange Commission (SEC) wegen illegaler naked short selling Transaktionen angeklagt. Bear Stearns soll Aktien von Unternehmen verkauft haben, ohne diese tatsächlich zu besitzen.
  3. Dendreon Corporation: Im Jahr 2011 wurde ein ehemaliger Mitarbeiter der Investmentbank Goldman Sachs wegen naked short selling von Aktien der Dendreon Corporation angeklagt. Die SEC beschuldigte den Mitarbeiter, durch den Verkauf von Aktien, die er nicht besaß, den Aktienkurs von Dendreon manipuliert zu haben.
  4. Tesla: Im Jahr 2020 warf Tesla CEO Elon Musk der Investmentfirma BlackRock vor, durch naked short selling den Aktienkurs von Tesla zu manipulieren. Musk behauptete, dass BlackRock Aktien von Tesla verkauft habe, ohne sie tatsächlich zu besitzen.

Es gibt auch andere Fälle von illegalen naked short selling Transaktionen, aber diese sind einige der bekanntesten.


* Enthält bezahlte Werbelinks .

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