Fehlsignale an der Börse

Fehlsignale gibt es reichlich an der Börse. Nur was sind Fehlsignale, wie entstehen sie und worauf sollte man dabei achten? Die ersten Tipps und Tricks findet man hier.

Veröffentlicht am 11.10.2022

Fehlsignale auf den Märkten - wie sehen sie aus und wie kann man sie erkennen?

Der Handel an den Finanz- und Kapitalmärkten verdankt seine heutige Beliebtheit der Möglichkeit, in kurzer Zeit hohe Gewinne zu erzielen. Vor allem, wenn man mit Hebelwirkung handelt, wie zum Beispiel mit CFDs oder Futures. Daher erfordert der Beruf nicht einmal eine große Geldsumme für den Einstieg und ist im Grunde für jeden möglich.

Der Schlüssel zum Erfolg ist ein richtig konzipiertes Handelssystem. In den meisten Fällen ist ein integraler Bestandteil dieses Systems - insbesondere bei kurzfristigen Strategien wie Scalping, Daytrading oder Swingtrading - natürlich die technische Analyse. Innerhalb dieses Rahmens gibt es eine sehr breite Palette von Instrumenten zur Auswahl, und jeder Händler wird sicher das richtige finden.

Alle Indikatoren und Oszillatoren haben jedoch eines gemeinsam: Sie sind nicht unfehlbar. Daher kann es vorkommen, dass sie falsche Signale erzeugen. Wie können sie den Händler in die Irre führen? Und wie können sie aufgespürt werden und nicht in Fallen tappen?


Was ist ein Fehlsignal?

Ein Fehlsignal ist eine Konstellation, in einer Strategie, die im Zusammenhang mit einem Indikator oder der technischen Analyse basiert. Das Signal bestätigt, dass der richtige Zeitpunkt für den Einstieg gekommen ist. In der Regel im Zusammenhang mit einer Umkehrung oder dem Ausbruch aus einem Kursniveau und sich dann herausstellt, dass der Markt sich in die entgegengesetzte Richtung des Signals entwickelt hat und der Trade scheitert. Oft werden dann auch noch Stop-Loss-Niveaus erreicht.

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Die bei weitem häufigsten Fehlsignale sind falsche Ausbrüche, die auf den Charts der gängigen Märkte täglich vorkommen. Sie bestehen darin, dass die letzte Kerze durch eine plötzliche, starke Bewegung ein bestimmtes Unterstützungs- oder Widerstandsniveau überschritten hat und vor dem Schließen ein Pullback bzw. eine Rückkehr in den vorherigen Bereich erfolgte.

Fehlsignale sind Kauf- und Verkaufssignale, die nicht nachhaltig eintreten.

Bei einem Widerstands fiel der Kurs unter dieses Niveau und wurde nur vom Docht der Kerze durchstoßen, was zu einer Kerzenformation führte, die Kerze mit Docht genannt wird.

Bei einer Unterstützung ist das Gegenteil der Fall: Der Kurs ist darüber zurückgekehrt, und das Niveau wurde nur durch den Docht dieser Kerze durchstoßen.

Der Chart zeigt den EUR-USD-Chart (Tageschart) mit drei Fehlsignalen, die beim Ausbruch aus einer Seitwärtskonsolidierung entstanden sind. Erst beim anziehen des Volumens, ist der vierte Ausbruch nach unten geglückt. In der Gegenbewegung an den Ausbruchspunkt, wurde das Signal nochmal bestätigt.  


Wie man Signale erkennen kann?

Beim Handel auf den Finanz- und Aktienmärkten ist Geduld gefragt. Das bedeutet, dass Sie nicht sofort eine Position eingehen sollten, sobald der Kurs ein wichtiges Kursniveau durchbricht. In einem riskanten Szenario, sollten Sie zumindest das Schließen der Kerze abwarten, um sicherzustellen, dass Sie keine Kurskerze mit langem Docht bilden und auf einen falschen Ausbruch hereinfallen.

Die vernünftigste Vorgehensweise besteht darin, eine erneute Prüfung des betreffenden Kursniveaus von der anderen Seite her abzuwarten. Es stellt sich heraus, dass in den meisten signifikanten Ausbrüchen, der Kurs nochmal kurzzeitig in die Nähe des Schlüsselkursniveaus zurückkehrt und zwar auf das Ausgangsniveau der ersten Kerze.

Man sollte immer eine Bestätigung des Ausbruch abwarten.

Natürlich kann es passieren, dass wir Pech haben und die Rückkehr aufgrund eines sehr starken Kursimpulses nicht stattfindet. Manchmal ist es jedoch besser, dem Markt fernzubleiben und eine Gelegenheit zu verpassen, als einen gefährlichen falschen Ausbruch zu erleben und einen Verlust zu erleiden.


Analyse des Volumens

Das Volumen ist eine unschätzbare Komponente in praktisch jeder kurzfristigen Handelsstrategie. Sie ergänzt sie und soll unsere Signale bestätigen. Inwiefern? Nun, je höher das Volumen, desto mehr Kapital ist auf dem Markt im Spiel, was eindeutig zu einer erhöhten Chance führt, dass das von unserer Strategie generierte Signal gültig und zuverlässig ist.

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Wenn wir beim täglichen Trading sehen, dass sich der aktuelle Ausbruch oder die Trendumkehr bei überdurchschnittlichem Volumen abspielt, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass wir es mit einem Fehlsignal zu tun haben. Bei hochliquiden Finanz-Instrumenten, müsste diese Falle durch eine konzertierte Aktion großer institutioneller Anleger ausgelöst werden. Diese Szenarien sind bei hohem Volumen nicht so wahrscheinlich.

Der Bullenmarkt oder Bärenmarkt beschleunigt sich bei steigenden Volumen.

Im Gegensatz dazu tritt diese Art von Falle bei Vermögenswerten mit geringer Liquidität auf, wie beispielsweise bei verschiedenen Nischen-Kryptowährungen. Dort sind derartige Manipulationen und Absprachen an der Tagesordnung, da weniger Kapital im Spiel ist, so dass ein steigendes Volumen in einem solchen Fall für uns nicht unbedingt ein aussagekräftiger Indikator ist.

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Haftungsausschluss: Bei allen Inhalten auf Börse.net handelt es sich ausdrücklich nicht um Anlageberatung. Ihre Risikodisposition kann von uns nicht eingeschätzt werden. Der Autor besitzt keines der genannten Wertpapiere. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Falls Sie sich doch zu einem Kauf oder Verkauf entscheiden, handeln Sie immer auf eigenes Risiko.

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