Dividende

Die Spatzen pfeifen es in Zeiten von Niedrigzinsen von den Dächern: "Dividenden sind der neue Zins." Das ist aber nicht ganz korrekt: Ganz gleich, ob eine BASF Dividende, Allianz Dividende, Daimler Dividende oder Apple Dividende - eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind der momentan bessere Zins.

Veröffentlicht am 18.02.2022

Jeder kann Dividenden erhalten - Die wichtigsten Fragen und Antworten

Denn mit einer Dividende profitieren Anleger von der Entwicklung der Realwirtschaft und sind nicht vordergründig auf die Kapriolen der Zentralbanken angewiesen.

Aber was steckt hinter den Geldzahlungen der Aktienkonzerne?
Was versteht man unter ex-Dividende?
Wie sieht es mit Auszahlung und Steuern aus?
Und wie hoch ist die Dividendenrendite z.B. bei der SAP Dividende oder einem Fonds wie dem DWS Top Dividende?

All diese Fragen möchten wir unter anderem anhand praktischer Beispiele wie der Bayer Dividende beleuchten.

Definition: Was ist eine Dividende?

Vereinfacht gesagt handelt es sich bei einer Dividendenzahlung wie der Bayer oder BASF Aktie um eine Gewinnbeteiligung einer Aktiengesellschaft. Aktionäre, also Anteilseigner der hinter einer Aktie stehenden Aktiengesellschaft, erhalten die Dividende als Gewinnbeteiligung. Dividendenzahlungen sind zwar keine Zinsen, haben jedoch den Charakter eines Zinses.

Diesen Zins erhalten Aktionäre dafür, dass Sie als (wenn auch kleine) Anteilseigner das Risiko der unklaren Wertentwicklung eingehen. Die Dividendenzahlungen entsprechend dabei in der Regel einem auf der Jahreshauptversammlung festgelegten Anteil des Gewinns aus dem zurückliegenden Geschäftsjahr.

Während der Hauptversammlung reicht der Vorstand meist einen Vorschlag für die Dividende ein, der von den versammelten Aktionären angenommen oder abgelehnt wird. In einigen Fällen nehmen Unternehmen wie die Allianz für ihre Dividende in kurzfristig schlechten Zeiten auch Kredite auf, um die Aktionäre für das Eingehen der Risiken zu belohnen. Dementsprechend kann die Dividende im Gegensatz zu einem auf mehrere Jahre festgeschriebenen Zins jährlich schwanken.

Im Gegensatz zum Festgeldzins sind Dividenden erfolgsabhängig. Das Ziel solide wirtschaftender Unternehmen ist es jedoch, die Dividendenauszahlung zum Vorteil der Anleger jedes Jahr parallel zu Umsatz und Gewinn zu steigern - oder sie zumindest stabil zu halten. Allerdings besteht für Anleger kein Rechtsanspruch darauf, dass etwa Apple auch eine Dividende auszahlt.


Wie wird eine Dividende ausgezahlt?

Wie und auf welchem Weg bei Procter & Gamble oder Daimler die Dividende ausgezahlt wird, hängt sowohl von der Art der Dividenden sowie vom jeweiligen Unternehmen ab. Klassischerweise erfolgt die Auszahlung als Bardividende. Beispielsweise bei der SAP, der Allianz oder Daimler erfolgt die Auszahlung, wie für deutsche Unternehmen üblich, einmal jährlich. In anderen Ländern erfolgt die Zahlung für Aktionäre etwa halbjährlich sowie Quartalsweise.

Letzteres ist z.B. bei der Apple der Fall, da US-Unternehmen sogenannte Quartalszahler sind. Das bringt für Anleger einige Vorteile: Unter anderem dass ein regelmäßiger Cashflow stattfindet. Neben der Bardividende gibt es auch noch die Sachdividende. In diesem Fall erfolgt die Auszahlung nicht in Form von Geld, sondern in Sachwerten.

Ein Klassiker ist die Sachdividende des Schweizer Schokoladenfabrikanten Lindt & Sprüngli. Hier bekommen Aktionäre einen bis zum Deckel gefüllten Schokoladenkoffer mit mehreren Kilogramm süßen Leckereien. Der Nachteil: Die Aktie liegt derzeit bei rund 100.000 Euro. Eine weitere beliebte Form der Sachdividende ist die Ausschüttung in Form weiterer Aktienanteile.

Es gibt auch Sachdividenden, die aber eher selten angewendet werden.
Es gibt auch Sachdividenden, die aber eher selten angewendet werden.



Hat der Dividendenanspruch eines Aktionärs mindestens den Gegenwert einer Aktie erreicht, geben einige Unternehmen ihren Aktionären die Möglichkeit, sich für diese Aktiendividende zu entscheiden. Die zusätzlichen werden zum "Ausschüttungstermin" (ex-Dividende-Tag) auf das Depot gebucht. Einer der großen Vorteile, wenn etwa die Siemens Dividende auf diese Weise ausgezahlt werden würde, ist der eingebaute Zinseszinseffekt, da der Dividendenertrag direkt wieder angelegt wird.


Wann wird die Dividende gezahlt?

Die Dividendenauszahlung erfolgt sowohl bei Aktien mit hoher Dividende als auch bei Aktien mit niedriger Dividendenrendite entweder jährlich, halbjährlich oder quartalsweise. Einige wenige Aktiengesellschaften schütten sogar monatlich aus. Solche Unternehmen sind häufig sehr ertragreich und bieten eine top Dividende. Typischerweise trifft das auf US-Immobilienunternehmen, die sogenannten REITS zu. Anders als bei BASF wird die Dividende also einmal im Monat ausgezahlt.

Ausgezahlt wird die Gewinnbeteiligung immer an einem Stichtag. Dieser liegt meist einige Tage, nach der Hauptversammlung. Hier wird die Aktie dann auch ohne den Dividendenbetrag, also ex Dividende gehandelt. Auch bei halbjährlicher, quartalsweiser oder monatlicher Auszahlung zu einem festen ex Dividende-Stichtag. Genauere Infos, wann die Gewinne der Firmen ausgezahlt werden, finden Aktionäre im sogenannten Dividendenkalender. Dieser beinhaltet auch alle Termine für die Hauptversammlungen.


Wie wird die Dividende ausgezahlt?

Sofern es sich z.B. bei der Auszahlung des Fonds DWS Top Dividende um eine Bardividende handelt, erfolgt die Auszahlung auf ein Konto des Aktionärs. In der Regel handelt es sich dabei um das sogenannte Verrechnungskonto. Dieses ist mit dem Aktiendepot verknüpft, in dem die Aktien mit top Dividende oder Fonds wie der DWS Top Dividende abgelegt sind. Die Zahlung geht meist wenige Werktage nach dem Auszahlungsstichtag ein. Sachdividenden dagegen gibt es entweder persönlich im Rahmen der Hauptversammlung oder per Post frei Haus.


Wie viel Dividende erhalte ich?

Wie hoch die Dividende ausfällt, hängt von einigen Faktoren ab. Grundsätzlich wird die Dividendenrendite in Abhängigkeit vom Aktienkurs in Prozent angegeben. Einmal angenommen, die Bayer Dividende beträgt bei einem Kurs von 84 Euro 2,55 Euro. Dann entspräche dies einer Dividendenrendite von rund 3 Prozent.

Steigt der Kurs eines Unternehmens, sinkt die prozentuale Dividende. Sinkt der Kurs an der Börse dagegen, klettern die prozentualen Dividenden. Ein Unternehmen, dessen Kurs einen massiven Absturz hingelegt hat, kann also durch diese Verzerrung plötzlich als Top-Dividende-Unternehmen da stehen. Das hat Vorteile aber auch Nachteile, da es zu einer falschen Einschätzung eines Unternehmens und dessen Profitabilität kommen kann.

Wichtig zu wissen: Während sich der absolute Betrag der Dividende unterjährig nicht ändert, kann sich die prozentuale Rendite trotzdem verändern. Schließlich wird sie im Verhältnis zum Kurs berechnet.

Bei den meisten Unternehmen wie Daimler, die Dividenden auszahlen, bewegt sich die Rendite zwischen ca. 1 Prozent und 4 Prozent. Aktien mit hoher Dividende zahlen oftmals auch 5 Prozent oder mehr aus. Der Fall ist das beispielsweise bei Vorzugsaktien. Inhaber dieser speziellen Aktien haben bei der Hauptversammlung zwar kein Stimmrecht, dafür aber andere Vorteile. Der größte ist wohl eine teils deutlich höhere Dividende.


Was macht der Aktienkurs, wenn Dividenden gezahlt werden?

Rund um den ex-Dividende-Tag, wenn die Auszahlung z.B. der Daimler Dividenden ansteht. Bewegt sich der Aktienkurs. Am wichtigsten ist die Kursentwicklung am ex-Dividende-Tag. Hier wird die Aktie an der Börse abzüglich der Dividende gehandelt. Das bedeutet, im Fall von Bayer vom Aktienkurs von 84 Euro genau jene 2,55 Euro Bayer Dividende abgezogen werden. Die Aktie wird an diesem Tag also zu 81,45 Euro an den Start gehen.


Welche Aktien haben die höchsten Dividenden?

Eine pauschale Antwort lässt sich hier nicht treffen, da sich die Liste der Aktien mit hohen Dividenden beinahe jährlich ändert. Es gibt jedoch einige Klassifizierungsmerkmale, die Aufschluss darüber geben, ob ein Unternehmen eine Top-Dividende oder eher eine maue Alibi-Dividende auszahlt. Wichtig ist vor allem die Unterscheidung zwischen Growth- und Value-Aktien. Per Definition handelt es sich bei Growth-Aktien um schnell wachsende Unternehmen, deren Ziel vor allem die Ausweitung des Marktanteils und des Umsatzes ist.

Hierzu gehören traditionell Tech-Unternehmen wie Amazon, Facebook, Twitter und Co. Diese Unternehmen stecken ihren Gewinn beinahe vollständig in Investitionen und schütten ihn nicht in Form einer Dividende an Aktionäre aus. Ihren Gewinn machen Aktionäre bei Growth-Unternehmen primär über den Kursgewinn.

Der Gegenentwurf zu Growth-Unternehmen sind sogenannte Value-Aktien. Diese Unternehmen sind üblicherweise schon viele Jahrzehnte am Markt aktiv, verfügen über eine geringe Wachstumsdynamik aber einen stabilen Marktanteil samt stabilem Ertrag. Konsumgüter-Unternehmen wie Procter & Gamble oder Pharmafirmen wie Bayer gehören üblicherweise in diese Kategorie.


Dividendenwerte unterscheiden sich

Zudem ist auch eine Kategorisierung der Dividendentitel nach Branchen möglich. Während Technologie-Unternehmen kaum bis gar keine Dividenden zahlen, gehören Unternehmen aus den Bereichen Konsumgüter, Energie, Rohstoffe und Healthcare tendenziell zu den Aktien mit hohen Dividenden. Wahre Geheimtipps für eine Top-Dividende sind Rohstoffunternehmen. Die hohe Dividende wird hier allerdings mit dem Risiko der Preisschwankungen an den Rohstoffmärkten erkauft.

Aus reinen Growth-Aktien können mit den Jahren allerdings auch Value-Aktien werden. Dass mittlerweile Apple Dividende zahlt, ist hier ein gutes Beispiel. Vor diesem Hintergrund ist es daher auch nicht unwahrscheinlich, dass auch bisherige Growth-Riesen wie Amazon und Google irgendwann ihre Ertragskraft nutzen und in Form von Dividenden an ihre Aktionäre auszahlen.

Um Aktien mit hoher Dividende zu finden, sollten sich Anleger mit dem sogenannten Dividendenadel befassen. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die bereits seit einer langen Zeit stabile Dividenden auszahlen. Besonders attraktiv sind in dieser Gruppe die Unternehmen, die zu den Dividenden-Aristokraten zählen.


Wie findet man Aktien mit hohen Dividenden?

Um Aktien mit hoher Dividende zu finden, sollten sich Anleger mit dem sogenannten Dividendenadel befassen. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die bereits seit einer langen Zeit stabile Dividenden auszahlen. Besonders attraktiv sind in dieser Gruppe die Unternehmen, die zu den Dividenden-Aristokraten zählen.

Tipp: Nicht nur bei Einzelaktien wie SAP, Coca Cola oder Apple gibt es Dividenden. Hinzu kommen Fonds wie DWS Top Dividende.

Typisch für Fonds wie DWS Top Dividende ist, dass in diesem zahlreiche Unternehmen Aktien mit hoher Dividende enthalten sind. In der Praxis muss sich ein Anleger damit z.B. nicht auf den ex-Dividende-Tag konzentrieren und somit auf den Eingang der Bayer Dividende, de Daimler Dividende und der Siemens Dividende warten. Die Auszahlung erfolgt bequem und gebündelt zu mehreren Zeitpunkten im Jahr.

Bei der Dividendensuche muss man sehr genau hinschauen.
Bei der Dividendensuche muss man sehr genau hinschauen.

Sonderausschüttungen: Dividende außer der Reihe erhalten

Neben der regulären Dividende können Aktionäre unter Umständen auch eine höhere Dividende außer der Reihe erhalten. Bei diesen sogenannten Sonderdividenden handelt es sich um einmalige Ausschüttungen an Aktionäre. Solche Ausschüttungen sind bei Fonds wie dem DWS Top Dividende unüblich.

Der Hintergrund dafür, dass Bayer eine Dividende außer der Reihe zahlt, ist beispielsweise die Auflösung von Rückstellungen, die für einen nicht eingetretenen Fall aufgebaut worden sind. Aber auch ungewöhnlich gute Geschäftsergebnisse durch zusätzliche Geschäfte können in Form einer Sonderdividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Ebenso wie bei der klassischen Dividende sinkt der Kurs am ex-Dividende-Tag der Sonderdividendenauszahlung.


Was sind die Dividenden-Aristokraten?

Der Begriff des Dividenden-Aristokraten stammt ursprünglich aus den USA. Es steht per Definition für Aktiengesellschaften, die ihre Dividende für mindestens 25 Jahre am Stück jedes Jahr erhöht haben. Dieser illustre Zirkel besteht vornehmlich aus Unternehmen, die sehr stabil wirtschaften und damit zuverlässig Gewinne mit meist "langweiligen" Geschäftsmodellen einfahren. Genau das ist aber einer der Vorteile von Dividendenaristokraten.

Das macht solche Aktien vor allem für langfristig orientierte Aktionäre interessant. Die meisten Unternehmen, die zu den derzeit rund 130 Dividenden-Aristokraten gehören, stammen aus den USA. Darunter befinden sich große Namen wie der Tabakkonzern Altria, der Baumaschinenhersteller Caterpillar, der Ölriese Exxon Mobile sowie IBM. Mit der FreseniusSE & Co KGaA befindet sich auch ein einziges deutsches Unternehmen unter den Dividenden-Aristokraten. Würde ein Unternehmen wie BASF seine Dividende also über 25 Jahre am Stück erhöhen, würde es sich um eine Dividenden-Aristokraten mit einer top-Dividende handeln.


Dividendenadel verpflichtet: Ein genauer Blick ist unerlässlich

Achtung: Aktien aus dem Bereich des Dividenden-Adels sind bei Dividenden-Investoren sehr beliebt. Aus diesem Grund tun sie alles dafür, den einmal erlangten Status auch zu behalten. Das führt bei einigen Unternehmen dazu, dass sie ihre Ausschüttungsquote zunehmend erhöhen. Das bedeutet, dass der Anteil ausgeschütteten Gewinns steigt, während ein kleinerer Teil z.B. für Investitionen im Unternehmen verbleibt.

Warum Unternehmen das tun? Ganz einfach: Sobald ein Aristokrat einmal nicht seine Dividende erhöht, diese sogar senken oder gar streichen muss, verlieren sie ihren Titel. Um wieder in den Rang der Dividenden-Aristokraten aufzusteigen, müsste das Unternehmen wieder 25 Jahre kontinuierlich die Dividende erhöhen. Vor der Investition in ein Unternehmen mit einer vorgeblichen Top-Dividende, sollten Anleger das Zielunternehmen hinsichtlich seiner Ertragslage unter die Lupe nehmen.


Welche Dividenden-Aristokraten gibt es in Deutschland?

Selbst wenn die BASF Dividende, die Allianz Dividende und die DAIMLER Dividende attraktiv sind und es an Aktien mit hoher Dividende nicht mangelt, gibt es hierzulande kaum Dividenden-Aristokraten. Lediglich FreseniusSE & Co KGaA fällt im engeren Sinne unter diese Definition. Wenn wir in der Systematik der adeligen Dividendenzahler eine Kategorie herunterschalten, wird das Angebot bereits breiter.

Unternehmen wie HeidelbergCement, Orbis, Cewe, VfB Vermögen oder Stratec Biomedical und Linde haben ihre Dividenden in mindestens 10 Jahren nacheinander konstant erhöht. Aber auch die Siemens (25 Jahre mindestens konstant) und SAP (ebenfalls 25 Jahre mindestens konstant) haben sich als Titel mit Top-Dividende und hoher Kontinuität erwiesen.


Wie berechnet man eine Dividendenrendite?

Die Dividendenrendite wird als prozentualer Wert im Verhältnis zum aktuellen Aktienkurs angegeben. Das unterscheidet Sie von der Dividende selbst. Diese wird als voller Betrag angegeben. Die Rendite ergibt sich aus der Division der Dividende durch den Aktienkurs. Anschließend wir das Ergebnis mit dem Faktor 100 multipliziert.

Dividendenrenditen kann man genau berechnen
Dividendenrenditen kann man genau berechnen



Dazu ein Reichenbeispiel zur Siemens Aktie bei einer angenommenen Stückzahl von 25 Aktien im Depot. Für das aktuelle Geschäftsjahr wird eine Siemens Ausschüttung von 4,20 Euro erwartet. Der Kurs der Aktie liegt derzeit (Stand: 17.02.2022) 142,75 Euro. Daraus ergibt sich die folgende Berechnung für die SIEMENS Dividende im Jahr 2022:

Kurs SIEMENS Aktie: 142,75 Euro
SIEMENS Dividende: 4,20 Euro


Dividendenrendite = SIEMENS Dividende / SIEMENS Kurs * 100
4,20 Euro / 142,75 Euro * 100 = 2,94 Prozent


Die Rendite bei Siemens liegt aktuell also bei etwa 2,94 Prozent. Bei 25 Siemens-Aktien im Depot und einem Gesamtkurswert von 3.568,75 Euro springt bei einer 2,94 Prozent Rendite also eine Siemens Dividende von 104,92 Euro heraus.


Kann man von Dividenden leben?

Ob man von den Dividendenzahlungen, z.B. von der Allianz oder anderen Aktien leben kann, hängt vor allem von einem Faktor ab: Der Größe des eigenen Depots. Der Grund dafür liegt auf der Hand, denn um allein ein deutsches Durchschnitts-Bruttoeinkommen zu erwirtschaften ist ein großes Depot mit einem hohen durchschnittlichen Dividendenertrag notwendig.

Nehmen wir einmal an, es handelt sich um ein Depot aus Dividendentiteln mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 3 Prozent. Um mit der Kombination aus unterschiedlichen Dividenden auf das aktuelle Durchschnitts-Brutto von ca. 33.000 Euro vor steuern zu kommen, muss die Depotsumme 1,1 Millionen Euro betragen.

Wer nur von Dividendenerträgen wie z.B. den Erträgen der des DWS Top Dividende leben möchte, muss also eine hohe Sparquote haben, geschickt investieren und vor allem viel Jahrzehnte lang konsequent anlegen. Was beinahe noch wichtiger ist, ist das Wiederanlegen von Bayer Ausschüttungen und Co. Nur wenn die Dividendenerträge gleich wieder angelegt und nicht verkonsumiert werden, kommt der Zinseszins-Effekt ins Rollen.

Tatsächlich bestehen rund 75 Prozent des Depotwerts nach Jahrzehnten ausschließlich auf Basis des Zinseszinseffets. Wer eine durchdachte Strategie verfolgt und konsequent bleibt, kann auch als Normalmensch ohne sechsstelliges Jahresgehalt irgendwann von den Ausschüttungen von Aktien mit hoher Dividende leben.


Muss man auf Dividenden Steuern zahlen?

Ganz gleich, ob die Dividenden, von BASF, Daimler oder die Dividendenzahlung des Fonds DWS Top Dividende, bis auf wenige Ausnahmen unterliegt das Dividendeneinkommen grundsätzlich der Steuerpflicht. Bei Dividenden handelt es sich um Kapitalerträge. Diese werden pauschal mit dem Kapitalertragssteuersatz von 25 Prozent besteuert. Hinzu kommen aktuell noch der Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent sowie die Kirchensteuer.

Jeder Sparer bzw. Investor, der hierzulande von Apple eine Ausschüttung erhält, hat einen Steuerfreibetrag von 801 Euro pro Jahr. Bei Paaren sind es 1.602 Euro jährlich. Bis zu diesem Betrag sind Dividendeneinkünfte steuerfrei. Nehmen wir einmal an, ein Investor bekommt eine Auszahlung in Höhe von jeweils 800 Euro.

Das Finanzamt möchte auch einen Teil der Dividende sein Eigen nennen.
Das Finanzamt möchte auch einen Teil der Dividende sein Eigen nennen.

Daraus ergibt sich unter der Annahme, dass der Anleger Katholik ist, die folgende Berechnung für die zu zahlende Steuer:

Gesamtsumme (aus unterschiedlichen Dividenden): 2.400 Euro
Sparerpauschbetrag: 801 Euro
Zu versteuernde Dividende: 1.599 Euro
Kapitalertragsteuer: 1.599 Euro * 25% = 399,75 Euro
Solidaritätszuschlag: 399,75 Euro * 5,5% = 19,99 Euro
Kirchensteuer: 399,75 * 8% = 31,98 Euro
Gesamtsteuerlast: 451,72 Euro

Abzüglich steuerfreiem Pauschbetrag sind auf die Ausschüttung 451,72 Euro Steuern und Abgaben zu entrichten.


Was hat es mit "steuerfreien Dividenden" auf sich?

Sicherlich gehört die Daimler ebenso wie die Apple Dividende und die zu den attraktiven Dividenden für deutsche Anleger. Einer der Nachteile: Anleger müssen darauf Steuern entrichten. Anders sieht dies bei sogenannten "steuerfreien Dividenden" aus.

Einige Gesellschaften wie etwa die Deutsche Post schütten ihre Gewinnbeteiligung aus bestimmten Rücklagen aus. Dividendeninvestoren, die heute investieren, können von der Steuerfreiheit zeitweise profitieren. Dividenden einschlägiger Unternehmen sind während der Haltedauer steuerfrei. Über die Zeit werden sie verrechnet. Möchte ein Anleger die Aktien nun verkaufen, wird die Steuer auf die den Verkaufsgewinn aufgeschlagen.


Fazit: Darum sind hochwertige Dividendenaktien essenziell

Im Angesicht von Null- und Strafzinsen ist es wichtig, diese Nachteile durch geschickte Investitionen am Kapitalmarkt zu umgehen. Dividendenaktien, die eine Top-Dividende liefern gehören daher in jedes gut ausbalancierte Portfolio für die Altersvorsorge und die finanzielle Freiheit. Stabile Fonds wie der DWS Top Dividende und verlässliche Dividendenaktien liefern die Rendite, die klassische Zinsanlagen schon lange nicht mehr bringen.

Das macht sie in Kombination mit anderen Anlageklassen so wertvoll. Ein weiter Vorteil: Durch die Ausschüttungen am ex-Dividende-Tag können Anleger die erzielten Dividendengewinne auch in andere Anlageklassen verschieben und so das eigene Portfolio rund um Aktien mit hohen Dividenden optimieren.

* Enthält bezahlte Werbelinks .

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