Aktien von Bayer - Dividende interessant - als Value Aktie aber kritisch
Du kennst natürlich die Bayer AG - vermutlich schon Dein ganzes Leben, weil die Pharma Produkte wie Aspirin oder Alka Selzer praktisch nicht nur im Alltag immer präsent sind, sondern sogar als Synonym für Kopfschmerz- oder Kater Mittel quasi in den Sprachgebrauch eingegangen sind. Das schafft kaum eine Marke und spricht somit schon für den soliden Wert eines Unternehmens. Das wäre also auch bei dem Pharma-Riesen ein klarer Punkt, diese Aktie als Value Aktie anzusehen. Es ist aber etwas komplizierter. Natürlich ist der Konzern mit Medikamenten wie Aspirin immer noch auf dem Weltmarkt führend. Es gibt aber zum einen schon Generika (Nachbauten) für weniger Geld, weil der Patentschutz abgelaufen ist. Den Aspirin Wirkstoff bekommt man auch von Firmen wie Ratiopharm etc. günstiger.
Der Bereich Consumer Health ist wichtig, aber auch umkämpft. Bayer wollte 2018 einen großen Sprung auf dem Weltmarkt machen und hat den US Pflanzenschutzmittelriesen Monsanto geschluckt. Damit ist aber ein seit Jahren nicht mehr kontrollierbares Desaster verbunden, das den Kurs massiv gedrückt und Milliarden an Aktienwert vernichtet hat. Das Problem ist, dass das Hauptprodukt von Monsanto Glyphosat weltweit in Verdacht steht, als Pflanzenschutzmittel krebserregend zu sein. In der EU ist die Zulassung kritisch, in den USA sind seit Jahren milliardenschwere Schadensersatzklagen von tatsächlichen oder vermeintlichen Glyphosat Geschädigten anhängig.
Diese Fälle sind als Kostenrisiko für die Aktie und das Unternehmen kaum einzuschätzen, weil das US-Rechtssystem auch extreme Schadensersatzklagen mit extremen Summen für Geschädigte vorsieht. Zudem ist die Zahl der Kläger enorm hoch. Somit könnte sich der Zukauf von Monsanto als totales Fehlinvestment herausstellen, welches das eigentlich gesunde Unternehmen Bayer AG mit den in den Abgrund reißt. Im Grunde ist der Schaden auch schon eingetreten. Auch wenn Bayerimmer eine hohe und solide Dividende zahlt, ist der Kurswert der Aktien doch gefallen und die Risiken bleiben hoch.
Aktie wegen Dividende kaufen - aber keine "echte" Value Aktie
So solide das Unternehmen in der Vergangenheit auch war, in vielen Punkten fehlt ihm das, was eine Value-Aktie praktisch immer auf Kaufen setzt: es gibt keine konkurrenzlose Monopolstellung wie zum Beispiel Alphabet mit Google bietet. Zwar ist Aspirin Synonym für Kopfschmerztabletten, aber es gibt schon viel günstigere Nachahmer Präparate. Somit ist auch keine Kostenführerschaft gegeben. Es gibt keine konkurrenzlos günstigen Preise durch Bayer für diese Produkte. Und die Schädlingsbekämpfungsmittel oder Dünger wie Glyphosat sind leider umstritten und keine hippen Must-Have Artikel wie iPhone von Apple, die man einfach haben muss und für eine ganze Klasse oder Kategorie stellvertretend oder allein stehen und praktisch blind gekauft werden.
Pharmasparte hat laut Prognose weiter Potenzial - auch dank Corona
Der Pharma Bereich ist beim Konzern immer noch das wichtigste Standbein. Natürlich kann man auch Mückenschutzspray als Konsument bei Bayer kaufen, aber in der Entwicklung von neuen Herz-Kreislauf Medikamenten, Krebstherapeutika und innovativen Verhütungspillen für die Frau liegt immer noch hohes Potenzial für die Zukunft der Aktie und des Unternehmens Bayer AG. Das gilt auch für die Prognose 2021 als positives Zeichen. Die Corona-Pandemie hat auch positive Chancen für Bayer gebracht. Zwar ist Bayer nicht in erster Linie als Impfstoffentwickler genannt, aber es wurde im Januar 2021 gemeldet, dass Bayer eine Kooperation mit dem Impfstoff Entwickler Curevac vereinbart hat. Es geht darum, Produktionskapazitäten von Bayer für Covid-19 Impfstoffe für Curevac zu nutzen. Der gesamte Impfstoffmarkt für Corona Impfstoffe wird 2021, 2022 und folgende ein weltweiter Milliardenmarkt sein und bietet somit auch Fantasie für die Bayer Aktie und die Dividende 2021 und folgende Jahre. Solide Zahlen wird auch alles im Bereich Tiergesundheit bringen, weil auch Nutztiere weltweit mit Bayer Tier Pharmamitteln behandelt werden. Das Unternehmensstandbein Tier Gesundheit und Medikamente für Nutztiere ist angesichts von weltweiter Massentierhaltung und dem Welternährungsproblem auch von wachsender Bedeutung und kann neben Pflanzenschutz sehr hohe Gewinne bringen.
Bayer über 150 Jahre Tradition - aber kritische Punkte bei Zahlen
Grundsätzlich gilt der Konzern mit seiner Aktie als eines der Top-Unternehmen im Dax. Anderseits ist die Eigenkapitalquote gar nicht so gut. Und auch der Anteil des Gewinnes, der für die Zinszahlung der Schulden zu verwenden ist, ist eigentlich zu hoch. Diese Summen stehen dann nicht für so wichtige Zukunftsinvestitionen wie die Pharmaforschung und neue Mittel im Bereich Pharma-Tiergesundheit und Schädlingsbekämpfung zur Verfügung. Jahrzehntelang war der Konzern solide und stabil, aber seit dem Monsanto Kauf ist auch viel Geld verbrannt worden, um die Rechtsstreitigkeiten in den USA in den Griff zu bekommen und das Image aufzupolieren. Das ist auch für die Prognose 2021 bei der Aktie und Dividende kritisch zu sehen. Die weltweite Marktposition in der Schädlingsbekämpfung ist wacklig, wenn das Hauptprodukt vielleicht weltweit verboten wird und Milliarden Entschädigungen drohen. Du kannst Bayer Aktien (WKN: BAY01) überall kaufen und handeln. Die Aktie ist im DAX und weltweit an den Börsen gelistet. Auch im Euro Stoxx 50 ist die Bayer Aktie gelistet.
Neben dem problematischen Eigenkapital und den hohen Zinslasten ist natürlich auch die Gewinnsituation schwer einzuschätzen. Wenn es zu einer Entspannung und positiven Bewertung bei Glyphosat kommt, wird das natürlich den Kurs beflügeln, weil auch die Gewinn Chancen rasant für die Prognose 2021 und später steigen. Die Firma hat bisher schon erhebliche Rückstellungen gebildet, um auf die Rechtsstreitigkeiten in den USA und weltweit mit Monsanto Kunden einwirken zu können und mögliche weitere gerichtliche Klagen und Verfahren abzuwehren. Wenn es billiger wird und endlich Rechtssicherheit herrscht und sich die Rückstellungen in Milliardenhöhe als zu hoch erweisen, könnte das wie eine Rakete auf den Kurs der Aktie und damit auch die Dividende wirken. Aber da sind sehr viel Eventualitäten und Spekulationen und "Muss-Eintreten"-Szenarien enthalten, die eine solche Prognose 2021 für die Aktie von Bayer und die Dividende unmöglich machen.
Bayer Aktie auf Watch List - und alle Nachtrichten zu USA Rechtsstreit verfolgen
Wenn Du die Bayer Aktie kaufen willst, weil Du auf die Stärke und Tradition dieses Pharma-Riesen aus deutschen Landen mit über 150 Jahren Tradition vertraust, kannst Du die Aktie überall leicht kaufen und verkaufen. Du solltest bei der Aktie mit der WKN BAY001 aber auf jeden Fall trotz der meist top Dividende genau verfolgen, wie sich die Nachrichtenlage entwickelt. Und hier gibt es mehrere Baustellen, die die Prognose 2021 für die Bayer Aktie entweder zum Top-Wert bestätigen oder fatale Kursverluste bringen können. Zum einen muss Bayer die Rechtsstreitigkeiten in den USA am besten durch Vergleiche endgültig und kostenminimierend erledigen und damit Rechtssicherheit bekommen. Zum anderen muss Glyphosat in den USA und der EU erlaubt bleiben. Oder es muss ein gleichwertiges Alternativprodukt beim Pharma-Konzern in der Pipeline stecken und auch kommuniziert werden. Und die künftigen Krebs- und Herz-Kreislauf Medikamente müssen einen Erfolg realistisch erscheinen lassen. Und nicht zuletzt muss Bayer durch die Kooperation mit Curevac weltweit einem Anteil am Corona Impfstoffmarkt bekommen. Das könnte viel Potenzial für die Aktie und Dividende bieten.
Unter dem Link zur Börsennews Seite https://www.boerse123.de findest Du am besten täglich Informationen auch zu Bayer und der Aktie. Du solltest Deine Anlageentscheidung somit nicht nur auf eine Prognose 2021 stützen, sondern auch ggf. anpassen. Wenn Du investiert, ist aber Geduld auch sinnvoll. Die Aktie ist ein top Wert und kann auf lange Sicht mit Pharma und Schädlingsbekämpfung große Erfolge haben. Der Bedarf ist weltweit da und wird weiter ansteigen - auch nach der Corona-Pandemie. Einer der großen Pluspunkte der Bayer AG und damit auch der Aktie und der Ausschüttung der Dividende ist der Standortvorteil in Deutschland mit dem Know-how des Forschungsstandorts Deutschland in der Pharma-Forschung.
In den letzten Jahren haben deutsche Pharma Unternehmen aber immer mehr Marktanteile verloren, weil die Lieferketten und Produktionsstandorte von Medikamenten sowohl in den USA wie auch in Deutschland und in der EU nach Asien in Länder wie Indien und China verlegt wurden. Die Kosten der dortigen Produktion waren einfach günstiger. Durch die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die westlichen Staaten aber gelernt bzw. lernen müssen, dass eine Abhängigkeit von Standorten in China und Indien in Krisenzeiten mit Lieferausfällen (z. B. Masken für die eigenen Staaten und Bevölkerungen) fatal ist. Daher wird sich der Trend zur Rückverlagerung der Pharmaproduktion nach Europa und nach Deutschland auch klar positiv auf die Aktie und Dividende auswirken. Das wird auch die Forschung und den Kurswert positiv beeinflussen. Sehr attraktiv kann für Bayer auch sein, wenn die Antibiotika Forschung und Produktion durch den deutschen Staat und die EU gegen Resistenzen gefördert wird. Damit wird in Zukunft auch weiter Geld zu verdienen sein.