Treynor Ratio - Rendite und Risiko im Verhältnis

Das Treynor-Verhältnis misst die risikoadjustierte Rendite eines Portfolios durch Vergleich der Überschussrendite mit dem systematischen Risiko.

Veröffentlicht am 06.03.2023

Das Treynor Ratio ein nützliches Maß für die Portfolioanalyse

Das Treynor Ratio ist eine Kennzahl zur Bewertung der Rendite eines Portfolios oder einer Anlage im Verhältnis zu dessen systematischem Risiko. Es wurde von Jack Treynor erfunden und ist eine der bekanntesten Performance-Messgrößen in der Finanzanalyse.

Wie funktioniert das Treynor Ratio?

Die Funktionsweise des Treynor Ratio basiert auf der Idee, dass die Rendite eines Portfolios oder einer Anlage nicht isoliert betrachtet werden sollte, sondern immer in Bezug auf das systematische Risiko, das auch als Beta bezeichnet wird.

Das systematische Risiko eines Portfolios gibt an, wie stark es auf den allgemeinen Markt reagiert. Wenn beispielsweise das Markt-Portfolio eine Rendite von 10% erzielt und das Portfolio eine Beta von 1 hat, würde man eine erwartete Rendite von 10% für das Portfolio erwarten. Wenn das Portfolio jedoch eine Beta von 1,5 hat, würde man eine erwartete Rendite von 15% erwarten, da es stärker auf den Markt reagiert.

Das Treynor Ratio berücksichtigt dieses Verhältnis von Rendite und systematischem Risiko, indem es die Rendite des Portfolios abzüglich der risikofreien Rendite durch das Beta des Portfolios dividiert. Die risikofreie Rendite ist die Rendite, die man erwarten kann, wenn man in eine risikolose Anlage wie eine Staatsanleihe investiert. Das Treynor Ratio berechnet also die über der risikofreien Rendite liegende Rendite pro Einheit des systematischen Risikos.

Wer war Jack Treynor?

Jack Treynor war ein amerikanischer Finanzanalytiker und Portfolio-Manager, der für seine Beiträge zur Entwicklung des modernen Portfoliomanagements bekannt ist. Er wurde 1930 geboren und verstarb 2016.

Treynor studierte Mathematik und Physik an der Massachusetts Institute of Technology (MIT) und erwarb später einen MBA an der Harvard Business School. Nach seinem Abschluss arbeitete er als Analyst bei der Investmentbank T. Rowe Price in Baltimore und später bei der Investmentbank Arthur D. Little in Boston.

In den 1960er Jahren entwickelte Treynor wichtige Konzepte des Portfoliomanagements, darunter den Treynor-Index, der die risikobereinigte Rendite eines Portfolios misst, sowie die Treynor-Verhältnisformel, die das Verhältnis von Überschussrendite zu systematischem Risiko berechnet.

Treynor war auch als Dozent tätig und lehrte an der University of California, Berkeley, und an der Columbia University. Er wurde in die American Academy of Arts and Sciences und die Financial Analysts Federation (jetzt CFA Institute) aufgenommen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine Beiträge zur Finanzwissenschaft.

Welche Vorteile und Nachteile weis das Ratio auf?

Ein großer Vorteil des Treynor Ratio ist, dass es das systematische Risiko berücksichtigt und somit eine bessere Vergleichbarkeit von Portfolios oder Anlagen ermöglicht, die unterschiedliche Risiken aufweisen. Ein weiterer Vorteil ist, dass es einfach zu berechnen und zu verstehen ist.

Ein Nachteil des Treynor Ratio ist, dass es sich ausschließlich auf das systematische Risiko konzentriert und das unsystematische Risiko außer Acht lässt, das auch als spezifisches Risiko bezeichnet wird und auf das einzelne Unternehmen oder Branchen spezifische Risiken zurückzuführen sind. Ein weiterer Nachteil ist, dass es nur ein Indikator ist und nicht das gesamte Bild der Performance eines Portfolios oder einer Anlage zeigt.

Worauf sollte man bei der Verwendung des Rations besonders achten?

Bei der Verwendung des Treynor Ratio ist es wichtig, auf das Beta des Portfolios zu achten, da es die systematische Risikokomponente des Portfolios widerspiegelt. Ein hoher Wert des Treynor Ratio bedeutet, dass das Portfolio im Vergleich zu seinem systematischen Risiko eine überdurchschnittliche Rendite erzielt hat.

Wie wird das Ratio berechnet?

Die Formel lautet wie folgt: Treynor Ratio = (Rendite des Portfolios - Risikofreie Rendite) / Beta des Portfolios

Ein Beispiel für die Berechnung des Treynor Ratio ist wie folgt:

Ein Portfolio hat eine Rendite von 15%, während die risikofreie Rendite bei 3% liegt. Das Beta des Portfolios beträgt 1,5. Das Treynor Ratio berechnet sich wie folgt: Treynor Ratio = (15% - 3%) / 1,5 = 8

Fazit - Rendite und Risiko im Verhältnis

Insgesamt kann das Treynor-Verhältnis jedoch als wichtiger Bestandteil eines umfassenderen Ansatzes für das Portfoliomanagement angesehen werden, der Investoren dabei helfen kann, ihre Anlageziel zu erreichen und ihre Risiken zu minimieren.

Obwohl das Treynor-Verhältnis ein nützliches Maß für die Portfolioanalyse ist, hat es auch einige Einschränkungen. Zum Beispiel kann es nicht berücksichtigen, ob ein Portfolio eine niedrigere Rendite aufweist als der Markt oder ob es sich um ein volatiles Portfolio handelt, das für den Anleger nicht akzeptabel ist.


Das Abenteuer Börse kann hier starten:

Möchten Sie günstig in Aktien investieren? Dann eröffnen Sie jetzt ein Depot über uns! Bei uns können Sie von attraktiven Konditionen profitieren und günstige Aktienkäufe tätigen. Mit nur wenigen Klicks können Sie Ihr Depot eröffnen und direkt loslegen. Verpassen Sie nicht die Chance, Ihr Vermögen zu vermehren und eröffnen Sie jetzt ein Depot!

* Enthält bezahlte Werbelinks .

Haftungsausschluss: Bei allen Inhalten auf Börse.net handelt es sich ausdrücklich nicht um Anlageberatung. Ihre Risikodisposition kann von uns nicht eingeschätzt werden. Der Autor besitzt keines der genannten Wertpapiere. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Falls Sie sich doch zu einem Kauf oder Verkauf entscheiden, handeln Sie immer auf eigenes Risiko.

Teilen

Themen

Die wichtigsten Börsen-News in Ihr Postfach

Melden Sie sich an, um Zugang zu Premium-Inhalten zu erhalten, oder kontaktieren Sie uns, wenn Sie irgendwelche Fragen haben.

Jetzt abonnieren