Bezugsrechte - was macht man damit?

Wenn ein Aktionär Bezugsrechte hat, kann er sich für eine Bezugsrechtsausübung entscheiden. Dies bedeutet, dass er die Bezugsrechte an die Aktiengesellschaft verkaufen kann. Im Gegenzug erhält er die neuen Aktien.

Veröffentlicht am 14.06.2022

Was sind Bezugsrechte?

Bezugsrechte sind besondere Rechte, die den Aktionären einer Aktiengesellschaft während einer Kapitalerhöhung eingeräumt werden. Damit können Alt-Aktionäre neue Aktien der Gesellschaft erwerben. Diese Rechte (BZR) werden manchmal auch als Bezugsrechte auf neue Aktien bezeichnet.

Bezugsrechte gewähren den Aktionären einer Gesellschaft das Recht, im Verhältnis ihrer bestehenden Beteiligung neue Aktien zu erwerben, bevor sie allgemein zum Verkauf angeboten werden. Bezugsrechte sind normalerweise an eine bestimmte Frist gebunden und verfallen, wenn sie nicht innerhalb dieses Zeitraumes ausgeübt werden.

Ein Aktiengesellschaft die Bezugsrechte ausgibt, muss folgende gesetzliche Bezugsrechtsangaben für die alten und neuen Aktionäre veröffentlichen:

  • die Bezugsfrist (bis zu welchem Termin können neue Aktien getauscht oder gekauft werden)
  • das Bezugsverhältnis (im welchem Verhältnis können alte Aktien gegen neue Aktien getauscht werden)


Wie viele Bezugsrechte erhält man?

Wenn man bereits Aktionär ist, erhält man bei einer Kapitalerhöhung z.B.je Aktie ein neues Bezugsrecht. Wie viel Aktien man genau erhält, hängt von der Höhe der Kapitalerhöhung und den Bezugspreis der neuen Aktien ab. Das Bezugsrecht soll den verwässerten Aktienkurs ausgleichen, der durch die Ausgabe der neuen Aktien entsteht. Damit sollen die alten Aktionäre nicht schlechter als die neuen Aktionäre gestellt sein.

Bezugsrechte sind Rechte, die einem Aktionär zustehen, wenn er oder sie Aktien einer Aktiengesellschaft kauft. Diese Rechte umfassen das Stimm- und Wahlrecht sowie das Recht auf Dividenden und andere Gewinnausschüttungen. Diese Rechte geben ihnen das Stimm- und Wahlrecht bei der Hauptversammlung der Gesellschaft sowie das Recht auf Dividenden und andere Gewinnausschüttungen.


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Welche Aktien gibt es?

Es gibt zwei Arten von börsennotierten Aktien: Stammaktien und Vorzugsaktien. Stammaktien geben den Inhabern das Stimm- und Wahlrecht bei der Hauptversammlung, aber keine Garantie auf eine Dividende.

Vorzugsaktien geben den Inhabern kein Stimm- und Wahlrecht, aber sie haben Anspruch auf eine Dividende. Die Höhe der Bezugsrechte ist also abhängig von der Art der Aktie, die man kauft.

Wenn Aktionäre Bezugsrechte haben, können sie diese entweder ausüben oder verkaufen. Wenn sie ausüben, können sie neue Aktien der Gesellschaft kaufen. Wenn sie verkaufen, erhalten Sie Bargeld für die Rechte, aber Sie verzichten dann auf das Recht, neue Aktien zu kaufen. Die Bezugsrechte sind ein wichtiger Bestandteil des Aktienrechts und sollten bei der Ausübung oder Verkauf der Bezugsrechte genau überdacht werden.

Aktienbezugsrechte sind Rechte, die Aktionären zustehen, neue Aktien zu erwerben, wenn eine Aktiengesellschaft neue Aktien ausgibt.

Was sind junge Aktien?

Die neuen Aktien werden auch als "junge Aktien" betitelt, die von einem Unternehmen durch eine Kapitalerhöhung auf den Markt gebracht werden. Es werden an der Börse dann gleichzeitig die alte Aktie und ein Bezugsrecht gehandelt. Das Bezugsrecht hat wie die Aktie einen Kurs der die Differenz von den alten und neuen Aktien ausgleichen soll.


Was ist eine Kapitalerhöhung?

Wenn ein bereits börsennotiertes Unternehmen neue Aktien emittiert, möchte es erneut Geld von Investoren beziehen. Neue Investoren und alte Aktionäre erhalten bei Interesse neue Anteile am Unternehmen.

Eine Kapitalerhöhung ist eine Erhöhung des ausgegebenen und ausstehenden Aktienkapitals einer Gesellschaft. Eine Kapitalerhöhung kann durch Emission neuer Aktien oder durch Ausgabe von Wandelanleihen oder Optionsanleihen erfolgen. Die Kapitalerhöhung erhöht den Wert des Unternehmens und ermöglicht es dem Unternehmen, neue Investitionen zu tätigen. Die Investoren erhalten dann, sofern gewünscht, einen größeren Anteil am Unternehmen.

Bei einer Kapitalerhöhung erhöht das Unternehmen sein Kapital, indem es neue Aktien (junge Aktien) emittiert.

Beispiel einer Kapitalveränderung und was passiert mit dem Aktienkurs?

Durch die Kapitalerhöhung wird der Aktienkurs durch die Ausgabe der neuen Aktien verwässern bzw. fallen. Das kommt dadurch, da nun mehr Aktien im Umlauf sind, als vorher. Diese Kursverfall soll durch die Ausgabe der Bezugsrechte ausgeglichen werden.

Ein theoretisches Beispiel: Der aktuelle Aktienkurs der Börse.net AG liegt bei 55 Euro, das Grundkapital beläuft sich auf 100 Millionen Euro und 2 Millionen ausgegebenen Aktien. Die Aktiengesellschaft erhöht aufgrund von geplanten Investitionen das Kapital um 50 Prozent auf 150 Millionen Euro. Die Kapitalerhöhung beträgt 50 Millionen Euro.

Der rechnerische Wert des Bezugsrechts

Wichtige Angaben zu einer Kapitalerhöhung:

  • Bezugsfrist (z.B. vom 01.10.2022 - 25.10.2022)
  • Bezugsverhältnis (2:1)  alte Aktien / neue Aktien
  • Bezugspreis 25,00 Euro

Vor der Kapitalerhöhung:
Aktueller Aktienkurs 55,00 Euro
Grundkapital 100 Millionen Euro

Rechnung:

2 alte Aktien x 55 Euro + 1 neue Aktie x 25 Euro / 3 Aktien
2 x 55 = 110 Euro + 25 Euro = 135 Euro / 3 Aktien = 45 Euro kostet insgesamt eine neue Aktie

Den Verlust den die Alt-Aktionäre erleiden, beträgt 10,00 Euro je Aktie. Um diese Verlust auszugleichen, erhalten die alten Aktionäre ein Bezugsrecht mit dem sie auch neue Aktien kaufen können. Entweder durch Bareinlage oder Tausch der alten Aktien gegen die neuen Aktien.

Nach der Kapitalerhöhung von 50% notiert der neue Aktienkurs bei 45,00 Euro. Um eine neue Aktie zu beziehen benötigen Aktionäre 2 Bezugsrechte je 10 Euro und müssten für die neue Aktie 25 Euro zusätzlich bezahlen. Also insgesamt 45 Euro.

ACHTUNG: Der tatsächliche Bezugsrechtspreis richtet sich am Markt nach Angebot und Nachfrage. Fällt der Kurs der alten Aktien, so fällt in der Regel auch Wert des Bezugsrechts.


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Bezugsrechte (BZR) der TUI AG 2021

Ein aktuelles Beispiel einer Kapitalerhöhung bei der TUI AG 2021:

Die TUI AG hat am 06.10.2021 mitgeteilt eine Kapitalerhöhung über 1,1 Mrd. Euro durchführen zu wollen. Dazu werden neue (junge) Aktien ausgegeben:  

  • Bezugsrechtspreis 2,15 Euro
  • Bezugsverhältnis 10:21 (alte Aktien/neue Aktien)
  • neue Aktien 523.520.778
  • Bruttoerlös ca. 1,1 Milliarden Euro
  • Aktienkurs am 06.10.2021 bei ca. 3,20 Euro (Börse Tradegate)
  • Kurs des Bezugsrecht notierte am 08.10.2021 bei ca. 0,85 Euro - 0,64 Euro

Die Preis des Bezugsrechts viel bis zum 21.10.2022 auf 0,136 Euro.

Kapitalerhöhung ohne Bezugsrecht:

Es gibt auch Kapitalerhöhungen unter Ausschluss des Bezugsrecht:

Die TUI AG hat im Mai 2022 eine Kapitalerhöhung bei institutionellen Investoren aus Barmitteln, unter Ausschluss des Bezugsrechts für Alt-Aktionäre, in Höhe von 425 Millionen Euro (Aktienkurs 2,62 Euro)  (Bruttoerlös) zur Reduzierung der Staatshilfen vollzogen. Es war die dritte Kapitalerhöhung seit der Corona-Pandemie im Jahr 2020. Das Bezugsrecht konnte ausgeschlossen werden, da die Kapitalerhöhung unterhalb der 10% des Grundkapitals blieb.


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Wie funktioniert der Bezug von Aktien bei einer Kapitalerhöhung?

Wenn eine Aktiengesellschaft eine Kapitalerhöhung plant, steht immer die Frage im Raum, wie diese Aktien bezogen werden können. Eine Möglichkeit bietet das sogenannte Aktienbezugsrecht. Dabei handelt es sich um eine zeitlich begrenzte Möglichkeit, dass bestehende Aktionäre die neu ausgegebenen Aktien erwerben können.

Die Erhöhung des Aktienkapitals kann auf zwei Arten erfolgen:

  • Entweder über die Ausgabe neuer, eigener Aktien
  • oder durch eine Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen.

Bei einer Kapitalerhöhung gegen Bareinlagen erhält das Unternehmen aus der Kapitalerhöhung einen Kapitalzufluss in Form von Bareinlagen. Diese Bareinlagen können auf verschiedene Arten zur Verfügung gestellt werden. So können beispielsweise Investitionen getätigt, Kredite aufgenommen oder die Rücklagen des Unternehmens verwendet werden.

Die Hauptgründe für die Ausgabe von Bezugsrechten sind die Erhöhung des Grundkapitals und die Stärkung der Position des Unternehmens am Kapitalmarkt.

Wie Sie Ihre Bezugsrechte am besten nutzen können

Die Aktionäre sind berechtigt, neue Aktien im Verhältnis ihrer bisherigen Beteiligung zu beziehen. Die Bezugsrechte werden in der Regel auf die Aktionäre ausgegeben, die am Bezugsrechtstag, dem letzten Handelstag vor Beginn der Bezugsfrist, im Besitz der Aktien sind. Die Aktionäre können die Bezugsrechte verkaufen, ausüben oder verfallen lassen.


5 Tipps zum Thema "Bezugsrechte":

  1. Achten Sie auf die Bezugsdauer.
  2. Informieren Sie sich über die Bezugsbedingungen.
  3. Vergleichen Sie die Bezugsrechte.
  4. Wählen Sie den richtigen Bezug.
  5. Nutzen Sie die Bezugsrechte sinnvoll.
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Fazit: Bezugsrechte

Die Bezugsrechte berechtigen die Aktionäre, im Verhältnis ihrer bisherigen Aktienanteile neue Aktien zu erwerben. Durch die Kapitalerhöhung wird das Eigenkapital der Gesellschaft erhöht. Die Bezugsrechte sind ein Instrument, mit dem die alten Aktionäre die Möglichkeit erhalten, ihren bisherigen Anteil am Unternehmen zu erhalten.

Möchten die alten Aktionäre die gleichen Stimmrechts-und Dividendenanteile behalten, so müssen die Bezugsrechte genutzt werden, um neue Aktien zu beziehen. Falls nicht, können die Bezugsrechte über eine Börse, zum aktuellen Bezugsrechtswert-Kurs verkauft werden.

* Enthält bezahlte Werbelinks .

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