Systematisches Risiko bei der Geldanlage

Das systematische Risiko betrifft alle Anlagen einer Anlageklasse und entsteht aus Markt- und Wirtschaftsfaktoren. Erfahren Sie, wie es berechnet wird und welche Kennzahlen hilfreich sind, um es zu bewerten.

Veröffentlicht am 31.03.2023

Systematisches Risiko bei der Geldanlage: Aktien, Fonds, ETFs und Anleihen

Systematisches Risiko ist ein wesentlicher Faktor, den Anleger bei der Geldanlage in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Fonds, ETFs und Anleihen berücksichtigen sollten. Dieser Artikel beleuchtet das systematische Risiko und seine Auswirkungen auf verschiedene Anlageformen.

Es wird auch als Marktrisiko bezeichnet, das aus allgemeinen Marktfaktoren wie Wirtschaftswachstum, Inflation, Zinssätzen und politischen Entwicklungen resultiert. Im Gegensatz zum unsystematischen Risiko, das sich auf das unternehmensspezifische Risiko bezieht, kann das systematische Risiko nicht durch Diversifikation eliminiert werden.


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Welche Anlageformen sind von dem Systematischen Risiko betroffen?

Aktien

Bei Aktieninvestitionen ist das systematische Risiko ein entscheidender Faktor. Da Aktien direkt von den wirtschaftlichen und politischen Bedingungen eines Landes beeinflusst werden, sind sie anfällig für Schwankungen aufgrund dieser Faktoren. Allerdings bieten Aktien im Vergleich zu anderen Anlageformen ein höheres Renditepotenzial, was für viele Anleger den erhöhten Risiken angemessen erscheint.

Fonds und ETFs

Fonds und ETFs (Exchange Traded Funds) sind Anlageinstrumente, die es ermöglichen, in mehrere Aktien oder Anleihen gleichzeitig zu investieren. Durch die Diversifikation innerhalb eines Fonds oder ETFs können Anleger das unsystematische Risiko reduzieren. Dennoch sind sie dem systematischen Risiko ausgesetzt, da sie von den gleichen Marktbedingungen betroffen sind wie einzelne Aktien oder Anleihen.

Anleihen

Anleihen gelten im Vergleich zu Aktien als weniger riskante Anlageform. Sie sind jedoch ebenfalls vom systematischen Risiko betroffen, insbesondere durch Zinsänderungen und Inflation. Bei steigenden Zinsen verlieren Anleihen in der Regel an Wert, da neu ausgegebene Anleihen höhere Renditen bieten. Inflation kann zudem den realen Wert der Zinserträge aus Anleihen schmälern.


Welche Auswirkungen hat das Risiko auf die Geldanlagen?

Das systematische Risiko ist das Risiko, das sich aus den allgemeinen Markt- und Wirtschaftsfaktoren ergibt und alle Anlagen in einer bestimmten Anlageklasse betrifft. Einige der Merkmale des systematischen Risikos sind:

  1. Unvermeidbarkeit: Das systematische Risiko ist für alle Anlagen unvermeidlich, da es sich auf die allgemeinen Marktbedingungen bezieht, die alle Anlagen beeinflussen.
  2. Nicht diversifizierbar: Da das systematische Risiko alle Anlagen betrifft, kann es nicht durch Diversifikation eliminiert werden.
  3. Langfristige Auswirkungen: Das systematische Risiko hat langfristige Auswirkungen auf die Wertentwicklung von Anlagen und kann zu dauerhaften Wertverlusten führen.
  4. Zusammenhang mit makroökonomischen Faktoren: Das systematische Risiko ist eng mit makroökonomischen Faktoren wie Zinssätzen, Inflation, politischen Entscheidungen und wirtschaftlichen Entwicklungen verbunden.

Einige Risikokennzahlen, die bei der Bewertung des systematischen Risikos verwendet werden, sind:

  1. Beta-Koeffizient (Betafaktor): Der Beta-Koeffizient misst die Sensitivität einer Anlage im Vergleich zum Markt. Ein Beta von 1 bedeutet, dass die Anlage in etwa so schwankt wie der Markt, während ein Beta von weniger als 1 eine geringere Volatilität und ein Beta von mehr als 1 eine höhere Volatilität als der Markt aufweist.
  2. Standardabweichung: Die Standardabweichung ist ein Maß für die Volatilität einer Anlage und gibt an, wie stark die Renditen um den Durchschnitt schwanken.
  3. Value at Risk (VaR): Der Value at Risk ist eine Kennzahl, die das potenzielle Verlustrisiko einer Anlage oder eines Portfolios innerhalb eines bestimmten Zeitraums und einer bestimmten Wahrscheinlichkeit misst.
  4. Rendite/Risiko-Verhältnis (Sharpe Ratio): Die Sharpe Ratio misst das Verhältnis zwischen der über der risikofreien Rendite liegenden durchschnittlichen Rendite einer Anlage und ihrer Volatilität (Standardabweichung). Ein höheres Sharpe Ratio zeigt eine bessere risikoadjustierte Rendite an.

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Wie wird das Systematische Risiko berechnet?

Das systematische Risiko lässt sich nicht direkt berechnen, aber es gibt einige Kennzahlen, mit denen man es indirekt quantifizieren und vergleichen kann. Eine gängige Methode zur Messung des systematischen Risikos ist die Berechnung des Beta-Koeffizienten (β).

Der Beta-Koeffizient misst die Sensitivität einer Aktie, eines Fonds oder eines ETFs gegenüber den Schwankungen des gesamten Marktes oder eines Benchmark-Index. Ein Beta von 1 bedeutet, dass die Aktie oder der Fonds sich im Durchschnitt genau wie der Markt bewegt. Ein Beta von weniger als 1 zeigt an, dass die Wertentwicklung weniger volatil ist als die des Marktes, während ein Beta von mehr als 1 auf eine höhere Volatilität hindeutet.

Um den Beta-Koeffizienten zu berechnen, benötigt man historische Renditedaten der Aktie oder des Fonds und des Vergleichsindex. Mit Hilfe von Regressionsanalyse oder anderen statistischen Verfahren kann man dann die Beziehung zwischen den Renditen der Aktie oder des Fonds und denen des Index ermitteln.

Das systematische Risko kann nicht direkt berechnet werden.
Das systematische Risko kann nicht direkt berechnet werden.

Formel zur Berechnung des Beta-Koeffizienten:

Beta (β) = Covariance (Rendite der Aktie oder des Fonds, Rendite des Index) / Varianz (Rendite des Index)

Hierbei ist die Kovarianz ein Maß für das gemeinsame Risiko der Aktie oder des Fonds und des Index, während die Varianz ein Maß für das Risiko des Index allein ist.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Beta-Koeffizient nur eine Annäherung an das systematische Risiko ist und auf der Grundlage historischer Daten berechnet wird. Zukünftige Marktentwicklungen können von den historischen Mustern abweichen, und das tatsächliche systematische Risiko kann sich ändern. Zudem gibt es noch weitere Faktoren, die das systematische Risiko beeinflussen können, wie zum Beispiel geopolitische Ereignisse oder Naturkatastrophen.


Was ist der Unterschied zwischen systematisches - und unsystematisches Risiko?

Das systematische Risiko und das unsystematische Risiko sind zwei unterschiedliche Arten von Risiken, die Anleger bei ihren Investitionen berücksichtigen müssen:

Systematisches Risiko: Das systematische Risiko bezieht sich auf das Risiko, das für den gesamten Markt oder ein Marktsegment gilt. Es ist auf Faktoren zurückzuführen, die alle Unternehmen, Branchen oder Anlageklassen betreffen, wie zum Beispiel Zinssätze, Inflation, politische Ereignisse oder Wirtschaftskrisen. Da das systematische Risiko alle Anlagen betrifft, ist es nicht diversifizierbar, was bedeutet, dass es nicht durch eine breite Streuung von Investitionen reduziert werden kann.

Unsystematisches Risiko: Das unsystematische Risiko hingegen bezieht sich auf das Risiko, das mit einem bestimmten Unternehmen, einer Branche oder einem Wertpapier verbunden ist. Es wird auch als firmenspezifisches oder idiosynkratisches Risiko bezeichnet.

Unsystematische Risiken können aus unternehmensspezifischen Ereignissen resultieren, wie zum Beispiel schlechter Unternehmensführung, Produktmängeln oder finanziellen Schwierigkeiten. Im Gegensatz zum systematischen Risiko kann das unsystematische Risiko durch Diversifikation reduziert werden, indem man in verschiedene Branchen oder Wertpapiere investiert, um das Risiko zu verteilen.

Das systematische Risiko kann nicht ausgeschaltet werden.
Das systematische Risiko kann nicht ausgeschaltet werden. 

Fazit:

Das systematische Risiko ist ein wesentlicher Aspekt bei der Geldanlage, da es die allgemeine Marktbewegung und die unvermeidbaren Schwankungen widerspiegelt, denen alle Anlageformen wie Aktien, Fonds, ETFs und Anleihen ausgesetzt sind. Es ist wichtig, sich dieses Risikos bewusst zu sein und seine Anlagestrategie entsprechend anzupassen, um das Portfolio effektiv zu diversifizieren.

Der Beta-Koeffizient kann dabei als nützliches Hilfsmittel dienen, um das systematische Risiko indirekt zu quantifizieren und verschiedene Anlagen miteinander zu vergleichen. Allerdings sollte man sich nicht allein auf den Beta-Wert verlassen, sondern auch weitere Faktoren berücksichtigen, die das systematische Risiko beeinflussen können. Eine gut durchdachte Anlagestrategie und eine breite Diversifikation können dazu beitragen, das systematische Risiko zu managen und die langfristigen Anlageziele zu erreichen.


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