Hello Fresh Aktie kaufen? Wie ist die Prognose für 2021?

Hello Fresh ist ein junges, börsennotiertes Unternehmen mit Sitz in Berlin. Die Prognose für 2021 für die Aktie ist unglaublich gut. Einige Analysten sagen sogar ein Kursziel vom Doppelten des heutigen Börsenkurses vorher. Ist das ein Grund, die Aktien dieses Unternehmens zu kaufen?

Veröffentlicht am 17.01.2021

Wer ist Hello Fresh?

Hello Fresh wurde 2011 gegründet und hat seinen Sitz in Berlin. Das Unternehmen ist im Lebensmitteleinzelhandel tätig und hat sich auf sogenannte Kochboxen spezialisiert. Kunden können ein Abonnement abschließen und diese Kochboxen bestellen. Die Boxen enthalten alles, was ein Kunde für ein fertiges Gericht benötigt. Die Zutaten sind für ein Gericht und die entsprechende Zahl der Portionen zusammengestellt. Zusätzlich ist ein Rezept in jeder Box enthalten.
An der Gründung des Unternehmens war Rocket Internet finanziell beteiligt. Als Hello Fresh noch ein Startup war, beteiligte sich die Vorwerk-Gruppe gegen Ende 2012 daran. Der Lieferdienst erhielt Mitte 2014 weiteres Venture-Kapital über 50 Millionen US-Dollar. Rocket Internet ist seit 2015 Mehrheitsgesellschafter und hat Anteile im Wert von ungefähr 130 Millionen Euro erworben.

Es ist unglaublich, wie schnell das Unternehmen seinen Umsatz steigern konnte. Anleger, die an der Aktie interessiert sind, könnten angesichts dieser Zahlen zum Kaufen animiert werden. Dabei solltest Du jedoch beachten, dass der Umsatz nicht unbedingt Gewinn bedeuten muss.

Wie die Berliner Morgenpost angibt, stieg der Umsatz 2014 um 70,1 Millionen Euro an. Das ist eine Umsatzsteigerung von 380 Prozent. Allerdings machte das Unternehmen dabei auch einen Verlust von 11,9 Millionen Euro. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen knapp 4.500 Mitarbeiter. Der Umsatz konnte inzwischen noch weiter gesteigert werden. Er lag 2019 bei 1,8 Milliarden Euro. Das deutet darauf hin, dass die Prognose auch für 2021 gut ist. Experten glauben teilweise sogar, dass das Kursziel beim doppelten gegenwärtigen Aktienkurs liegt.  

Börsengang von Hello Fresh

Hello Fresh wollte ursprünglich schon 2015 an die Börse gehen. Im September 2015 erfolgte eine weitere Kapitalerhöhung. Das Unternehmen konnte seinen Wert um 2,6 Milliarden Euro steigern. Dennoch wurden noch keine Aktien herausgegeben, da das Unternehmen seinen Börsengang auf unbestimmte Zeit verschob.

Der Umsatz konnte im Geschäftsjahr 2015 zwar um beachtliche 308 Prozent gesteigert werden. Noch erheblicher war jedoch die Steigerung der Verluste um 660 Prozent. Hello Fresh lieferte seine Kochboxen bereits 2015 nicht nur in Deutschland aus. Auch Kunden aus Österreich, den Niederlanden, Belgien, Großbritannien und sogar aus den USA und Australien bezogen die Waren. Damals beschäftigte das Unternehmen bereits 800 Mitarbeiter. Im Jahr 2016 wurde auch die Schweiz in den Kundenkreis aufgenommen.

Das Unternehmen konnte damals noch keinen Gewinn erwirtschaften. Deutlich besser sehen Prognose und Kursziel für die Aktie 2021 aus. Mittlerweile können private Anleger die Aktie kaufen. Der Börsengang fand im November 2017 statt. Die Aktie wird seitdem an der Frankfurter Börse im Prime Standard gehandelt.

Hello Fresh im MDAX

Seit März 2020 ist Hello Fresh auch im MDAX gelistet. Im MDAX sind gegenwärtig 60 Unternehmen enthalten. Die Indexgewichtung von Hello Fresh liegt bei 3,2 Prozent. Gegenwärtig sind 173.864.414 Aktien im Umlauf. Die Streubesitz-Marktkapitalisierung liegt bei ungefähr 9.220 Millionen Euro.
Als das Unternehmen 2017 an die Börse ging, lag der Wert der Aktie bei 10,25 Euro. Das Unternehmen wurde zur Zeit des Börsengangs mit 1,7 Milliarden Euro bewertet. Rocket Internet hat seine Beteiligung im Januar 2019 von 48 Prozent auf 30 Prozent gesenkt. Im Mai 2019 verkaufte Rocket Internet seine Anteile an Hello Fresh. Einen Gewinn konnte das Unternehmen erstmals im zweiten Quartal 2019 verzeichnen. Der bereinigte Vorsteuer-Gewinn lag bei 18,3 Millionen Euro.

Rekordhoch schon im Dezember 2020

Bereits im Dezember 2020 erzielte die Aktie von Hello Fresh ihr Rekordhoch. Sie wird unter der Wertpapierkennnummer WKN: A16140 gehandelt. Der Wert der Aktie lag dann bei 68,10 Euro. Das Unternehmen hat seine Prognose erhöht. Daher rechnen Experten bereits mit dem doppelten Kursziel. Wer die Aktie kaufen möchte, sollte jedoch genauer hinschauen, welche Faktoren den Kurs beeinflussen.

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Hello Fresh Aktie aus?

Die Corona-Pandemie und der zweite Lockdown im Dezember 2020 wirken sich auf das Kursziel sowie die Prognose für die Hello Fresh Aktie aus. Der Lockdown führte zu einem Kursanstieg. Viele Menschen arbeiten im Homeoffice und nehmen die Kochboxen gerne an. Andere, die sonst gern essen gehen, müssen nun selbst kochen und probieren die Kochboxen aus.

Negativ wirkte sich die Nachricht auf einen baldigen Corona-Impfstoff auf die Aktie aus. Anfang November 2020 fiel der Kurs knapp über die Unterstützung der 200-Tage-Linie. Das entsprach einem Kursabfall um ungefähr 15 Prozent. Der Kurs lag bei ungefähr 38 Euro. Schon kurze Zeit später war wieder eine Kurserholung zu verzeichnen. Der Kurs konnte wieder auf ungefähr 48,50 Euro steigen.

Ungefähr Mitte Dezember 2020 konnte die Aktie innerhalb von vier Tagen einen Kursanstieg von 35 Prozent verzeichnen und ihr neues Allzeithoch von 64,55 Euro verbuchen. Inzwischen ist der Kurs noch weiter in die Höhe geklettert. Sollte das ein Signal sein, um jetzt zu kaufen? In jedem Fall tendiert die Prognose zu einem weiteren Kursanstieg. (Quelle: "HelloFresh auf Rekordhoch: Das droht jetzt bei der Aktie", )  

Hello Fresh hofft auf Umsatzwachstum 2021

Auch 2021 geht Hello Fresh von einem Umsatzwachstum aus. Das bedeutet eine gute Prognose für die Aktie. Der Corona-Lockdown kommt dem Unternehmen zugute, da viele Kunden die Kochboxen kaufen. Die erhofften steigenden Umsatzzahlen können auch zu einer guten Prognose und einem beachtlichen Kursziel für die Aktie führen.

Ins Jahr 2020 startete die Aktie mit einem Kurs von 18,18 Euro. Von Anfang 2020 bis Mitte Dezember 2020 konnte sie einen Kursanstieg von unglaublichen 214 Prozent verzeichnen. Könnte das auch für 2021 ein Signal sein, zu kaufen?
Für eine positive Prognose für 2021 sprechen einige Faktoren:

  • Unternehmen rechnet für 2021 mit einem Umsatzwachstum von 20 bis 25 Prozent
  • aufgrund des Corona-Lockdowns könnten vor allem die ersten Monate 2021 wachstumsstark sein
  • hervorragende Ausgangslage mit einer beachtlichen Kurssteigerung 2020
    Hello Fresh profitiert vom Corona-Lockdown. Die Entwicklung des Impfstoffs und die flächendeckende Verfügbarkeit, mit der im Sommer 2021 gerechnet wird, dämpfen die Prognose.

Wer die Aktie von Hello Fresh kaufen möchte, sollte daran denken, dass bei einem Rückgang der Corona-Fallzahlen auch das Interesse an den Kochboxen zurückgehen könnte. Um sich auch nach dem Lockdown zu behaupten, müsste sich das Geschäftsmodell von Hello Fresh bewähren und der Netzwerkeffekt sich festigen.

Einige Manager im Unternehmen rechnen nur damit, dass der Umsatz 2021 nur auf 107 bis 112 Prozent ansteigt. (Quelle: "HelloFresh-Aktie steigt 2020 214 %: Auch top für 2021?!", )

Chancen und Risiken: Die Fundamentalanalyse bringt Licht ins Dunkel

Wer die Aktie von Hello Fresh kaufen möchte und von einem etwa doppelten Kurs als Kursziel ausgeht, sollte nicht nur die Chartanalyse vornehmen und den Kursverlauf der Aktie betrachten. Gegenwärtig ist ein Aufwärtstrend erkennbar. Um als Anleger eine Prognose zu stellen und für oder gegen das Kaufen zu entscheiden, bedarf es jedoch einer Fundamentalanalyse. In diese Fundamentalanalyse fließen wichtige aktuelle Faktoren wie die Corona-Krise und die Entwicklung sowie die Verfügbarkeit des Impfstoffs ein. Wichtig sind jedoch auch verschiedene Kennzahlen wie das Kurs-Umsatz-Verhältnis und das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Dazu müssen die aktuellen Aktienkurse, der Umsatz des Unternehmens und der Gewinn herangezogen werden. Da sich der Aktienkurs börsentäglich ändert, verändern sich auch die Kennzahlen börsentäglich.

Doppeltes Kursziel 2021? Wie ist das erreichbar?

Einige Analysten und Experten gehen davon aus, dass das Kursziel für 2021 beim Doppelten des aktuellen Kurses liegt. Gemessen an der Kurssteigerung 2020 erscheint das sogar realistisch. Der Kurs hat sich innerhalb eines Jahres verdreifacht. Eine Verdopplung 2021 könnte sogar dann möglich sein, wenn der Kurs in den ersten Monaten 2021 stark steigt und dann zur Jahresmitte hin stagniert.

Für einen starken Kursanstieg 2021 spricht, dass das Unternehmen nun schwarze Zahlen schreibt. Das wirkt sich positiv auf den Aktienkurs aus. Erfüllen sich die Prognosen mit einer Gewinnsteigerung um 20 bis 25 Prozent, wäre eine Verdopplung des Aktienkurses möglich.  

Damit das Unternehmen das vorhergesagte Kursziel erreichen kann und der Kurs der Aktie sich tatsächlich verdoppelt, muss das Unternehmen seine Kundenzahl weiterhin steigern. Das ist mit einer Ausweitung der Kapazitäten verbunden. Daher muss der Blick auf die vorhandenen Kapazitäten gerichtet werden. Schon 2020 stieß Hello Fresh mit den Kapazitäten an seine Grenzen. Der Ausbau der Kapazitäten ist auch mit Investitionen verbunden. Das Unternehmen muss in Ausrüstung und in Personal investieren. Eine Verdopplung des Aktienkurses 2021 könnte realistisch sein, während eine Verdreifachung des Kurses kaum möglich ist.

Hello Fresh will profitabler werden

Das Kursziel könnte erreicht werden, wenn das Unternehmen noch profitabler wird. Hello Fresh hat 2020 einen Gewinn erzielt. Kann das Unternehmen den Gewinn steigern, wirkt sich das positiv auf den Kurs der Aktie aus. Für eine positive Prognose spricht, dass Hello Fresh 2021 die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Factor75 plant. Das Geschäftsmodell passt zu dem von Hello Fresh. Factor75 liefert keine Kochboxen mit Rezepten zum Selberkochen, sondern fertig gekochte Gerichte.

Die Aktie von Hello Fresh hat Potential, doch ist auch das Risiko nicht zu unterschätzen. Findet der Deal mit Factor75 nicht statt, kann das zu Kurseinbrüchen führen. Auch die Nachfrage nach den Kochboxen könnte zurückgehen, wenn die Corona-Zahlen wieder abebben und die Menschen nicht mehr im Homeoffice arbeiten.  

Wie sieht es mit der Dividende aus?

Wer die Aktie von HelloFresh kaufen möchte, wird sich vielleicht fragen, ob das Unternehmen eine Dividende zahlt. Das hängt davon ab, ob das Unternehmen einen Gewinn erwirtschaftet und was auf der Hauptversammlung beschlossen wird. Die Dividende ist ein Teil des Gewinns. Nur dann, wenn Hello Fresh einen nennenswerten Gewinn erzielt, kann eine Dividende gezahlt werden. In 2020 wurde noch keine Dividende gezahlt. Ob eine Dividende gezahlt wird und in welcher Höhe die Zahlung erfolgt, wird auf der Hauptversammlung beschlossen. Daher ist eher davon auszugehen, dass Hello Fresh 2021 noch keine Dividende zahlt.

Die Dividendenzahlung sagt noch nichts darüber aus, ob es sich wirklich lohnt, in eine Aktie zu investieren. Wie die Aktie von Hello Fresh zeigt, hat sie auch ohne Dividendenzahlung eine enorme Kurssteigerung verzeichnet.

Fazit: Hello Fresh Aktie könnte stark ansteigen

Hello Fresh ist ein deutsches Unternehmen mit Sitz in Berlin. Das Unternehmen ist seit 2011 aktiv. Es ging im November 2017 an die Börse und ist im MDAX gelistet. Die Aktie verzeichnete 2020 einen Kursanstieg ungefähr um das Dreifache. Auch für 2021 ist das Kursziel gut. Einige Experten sehen als Kursziel eine Verdopplung des aktuellen Kurses. Damit das erreicht werden kann, muss sich das Geschäftsmodell mit den Kochboxen weiterhin bewähren. Die Prognose geht davon aus, dass die Kurssteigerung vor allem in den ersten Monaten 2021 erfolgt. Das Unternehmen profitiert vom Corona-Lockdown, da viele Kunden die Kochboxen kaufen und zu Hause kochen. Die Entwicklung des Impfstoffs gegen Corona und die flächendeckende Verfügbarkeit könnten sich eher negativ auf die Aktien auswirken. Es wäre möglich, dass weniger Menschen im Homeoffice arbeiten und die Restaurants wieder geöffnet werden. Der Umsatz für die Kochboxen könnte dann zurückgehen.

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Haftungsausschluss: Bei allen Inhalten auf Börse.net handelt es sich ausdrücklich nicht um Anlageberatung. Ihre Risikodisposition kann von uns nicht eingeschätzt werden. Der Autor besitzt keines der genannten Wertpapiere. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Falls Sie sich doch zu einem Kauf oder Verkauf entscheiden, handeln Sie immer auf eigenes Risiko.

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