Hebelwirkung bei Finanzinstrumenten: Chancen & Risiken

Hebelprodukte ermöglichen es Dir, mit geringem Kapitaleinsatz hohe Gewinne zu erzielen, bergen aber auch Risiken. Entdecke, wie sie funktionieren und welche Strategien Du anwenden kannst.

Veröffentlicht am 30.04.2023

Hebelwirkung bei Finanzinstrumenten

Wenn es um Finanzinstrumente geht, kommt man an der Hebelwirkung nicht vorbei. In diesem Blog-Post lernst du alles über das spannende Thema, was Chancen und Risiken für dich als Anleger oder Trader bedeutet, und wie du Hebel geschickt einsetzt, um dein Vermögen wachsen zu lassen. Mach dich bereit für ein ordentliches Wissen-Upgrade!


Was ist die Hebelwirkung und wie funktioniert sie?

Die Hebelwirkung oder Leverage-Effekt ist eine Strategie, die es dir ermöglicht, mit einem geringen Kapitaleinsatz große wirtschaftliche Bewegungen auf den Finanzmärkten zu erzielen. Dabei wird ein "Hebel" eingesetzt, mit dem sich der Effekt deiner Investition vervielfacht (das kann sowohl positiv als auch negativ sein!). Doch wie genau funktioniert das? Der Hebel kommt ins Spiel, wenn du bestimmte Finanzinstrumente wie CFDs (Contracts for Difference), Optionen oder Futures nutzt. In dieser Welt greifen Anleger und Trader nicht direkt auf den Basiswert (z.B. eine Aktie oder einen ETF, wie den MSCI World) zu, sondern nutzen ein Instrument, das den Basiswert "imitiert".


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Hier ein einfaches Beispiel: Angenommen, du möchtest eigentlich die Aktie der Firma XY kaufen und erwartest, dass der Kurs steigen wird. Statt direkt die Aktien zu erwerben, entscheidest du dich aber für CFDs auf diese Aktie. Du kannst nun den Hebel nutzen, um mit geringerem Kapitaleinsatz mehr CFDs zu erwerben und so deinen Gewinn (oder Verlust) zu steigern.

Beispiel-Tabelle: Wirkung des Hebels
Hebel Kapital Anzahl der CFDs Kursveränderung Gewinn/Verlust
1:1 10.000 € 100 +1 € +100 €
1:10 10.000 € 1.000 +1 € +1.000 €
1:10 10.000 € 1.000 -1 € -1.000 €

Vorteile der Hebelwirkung: Warum Hebel nutzen?

Du fragst dich vielleicht, warum man überhaupt Hebel einsetzen sollte. Die Antwort ist simpel und verlockend zugleich:

  1. Mehr Rendite: Durch die Hebelwirkung kann eine höhere Rendite erzielt werden, als wenn man direkt in den Basiswert investieren würde. Wie in unserem Beispiel oben, kann bei gleichem Kapitaleinsatz ein größerer Gewinn erzielt werden, wenn der Kurs wie erwartet ansteigt.
  2. Erfahrung sammeln: Für Anleger und Trader, die sich in bestimmten Anlageklassen weiterbilden und den Umgang mit ihnen erlernen möchten, kann der Einsatz von Finanzinstrumenten mit Hebelwirkung eine gute Möglichkeit sein, Erfahrungen zu sammeln. Auf diese Weise kannst du dich an fortgeschrittenen Strategien versuchen, ohne direkt große Summen zu investieren.

Aber Achtung! Während die Vorteile auf den ersten Blick verlockend erscheinen, solltest du auch die Risiken, die mit der Hebelwirkung verbunden sind, keinesfalls unterschätzen!


Die Hebelwirkung sollte genau abgewogen werden, um nicht negativ überrascht zu werden.
Die Hebelwirkung sollte genau abgewogen werden, um nicht negativ überrascht zu werden.

Die Gefahren der Hebelwirkung: Das Risiko, alles zu verlieren

Die Hebelwirkung birgt neben ihren Chancen auch erhebliche Risiken und sollte von unerfahrenen Anlegern oder Tradern mit Vorsicht betrachtet werden. Im schlimmsten Fall kann der gesamte Kapitaleinsatz verloren gehen! Einige der größten Gefahren bei der Nutzung von Hebeln sind:

  • Fehleinschätzung der Marktentwicklung: Die Hebelwirkung vergrößert nicht nur die Gewinne, sondern auch die Verluste. Daher muss der Anleger oder Trader die Marktsituation gut einschätzen können, um Gewinne zu erzielen. Ein kleiner Fehler in der Analyse kann bereits zu erheblichen Verlusten führen.
  • Nachschusspflicht: Bei bestimmten Finanzinstrumenten wie CFDs kann es zu einer Nachschusspflicht kommen, wenn das eingesetzte Kapital nicht ausreicht, um die Verluste auszugleichen. Das bedeutet, dass der Anleger oder Trader im schlimmsten Fall sogar mehr verlieren kann, als er ursprünglich eingesetzt hat.
  • Emotionale Entscheidungen: Die hohen Renditechancen, die mit der Hebelwirkung verbunden sind, können dazu führen, dass Anleger und Trader zu emotionalen Entscheidungen neigen - zum Beispiel, indem sie ihre Verluste auszugleichen versuchen, indem sie noch riskantere Trades eingehen.

Um die Risiken der Hebelwirkung abzufedern und sich bestmöglich gegen Verluste abzusichern, sollte der Anleger oder Trader einige Sicherheitsmaßnahmen ergreifen:

  1. Risikomanagement: Eine sorgfältige Risikoanalyse und das Setzen von Stop-Loss-Marken können dabei helfen, Verluste zu minimieren und das Risiko eines Totalverlusts oder einer Nachschusspflicht zu reduzieren.
  2. Fundamentalanalyse und Chartanalyse: Um die Marktentwicklung bestmöglich einschätzen zu können, sollten sowohl fundamentale (wie Unternehmenskennzahlen, Nachrichten, Wirtschaftsdaten, etc.) als auch charttechnische Indikatoren (wie Trendlinien, Widerstand und Unterstützung etc.) berücksichtigt werden.
  3. Finger weg von zu hohen Hebeln: Insbesondere für Anfänger ist es ratsam, sich erst an niedrigere Hebel heranzutasten und nicht direkt mit großen Summen zu hantieren.

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Konkrete Schritte, um mit Hebelwirkung zu handeln

Nachdem wir uns mit den Chancen und Risiken der Hebelwirkung beschäftigt und untersucht haben, wie du damit dein Vermögen wachsen lassen oder im schlimmsten Fall verlieren kannst, solltest du in der Lage sein, fundierte Entscheidungen zu treffen. Im Folgenden zeigen wir dir konkrete Schritte, die du vornehmen solltest, bevor du mit Finanzinstrumenten mit Hebelwirkung handelst.

  1. Weiterbildung: Zuerst und vor allem solltest du dich umfassend über Hebelwirkung und die verschiedenen Finanzinstrumente informieren. Achte darauf, sowohl die Funktionsweise als auch die Risiken und Chancen der verschiedenen Finanzprodukte zu verstehen. Bücher, Online-Artikel, Webinare und Börsenforen sind gute Quellen, um dein Wissen auszubauen.
  2. Brokerwahl: Ein guter Broker ist entscheidend, wenn du mit Finanzinstrumenten mit Hebelwirkung handeln möchtest. Achte darauf, dass der Broker eine gute Auswahl an handelbaren Produkten bietet, wettbewerbsfähige Spreads und Gebühren hat und einen guten Kundenservice bietet. Du kannst einen Broker z.B. bei einem Neobroker Vergleich finden, der auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist.
  3. Strategieeignung: Bevor du in den Handel einsteigst, frage dich, ob die Finanzinstrumente mit Hebelwirkung zu deinem Anlagestrategie und Risikoprofil passen. Als langfristiger Anleger, der seinen Fokus auf Aktien- oder ETF-Strategien liegt, könnten Hebelprodukte möglicherweise nicht zum Kern deines Portfolios passen. Sie könnten jedoch als Ergänzung dienen, um kurzfristige Gelegenheiten oder Absicherungsstrategien zu nutzen.
  4. Risikomanagement: Setze klare Ziele und einen Trading-Plan, bevor du mit Finanzinstrumenten mit Hebelwirkung handelst. Lege u.a. dein maximales Verlustrisiko und Gewinnerzielungen fest. Setze immer einen Stop-Loss, um deine Positionen abzusichern und einen Exit-Plan parat zu haben.
  5. Demokonto: Bevor du tatsächlich Geld einsetzt, teste deine Strategie und das Handeln mit Hebelwirkung auf einem Demokonto. Die meisten Broker bieten kostenlose Demokonten an, auf denen du in einer simulierten Umgebung handeln kannst, um Erfahrungen zu sammeln und mögliche Fehler frühzeitig zu erkennen.
  6. Stetige Überwachung: Im Gegensatz zum langfristigen Anlegen in Aktien und ETFs erfordert das Handeln mit Hebelwirkung kontinuierliche Überwachung des Marktes und deiner Positionen. Bereite dich darauf vor, deine Trades regelmäßig zu analysieren und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen, um dein Risiko zu minimieren.

Vor dem Hintergrund dieser Schritte und des eingehenden Verständnisses der Chancen und Risiken der Hebelwirkung bist du nun bereit, den nächsten Schritt zu wagen, um mit Finanzinstrumenten erfolgreich zu handeln. Es ist wichtig zu betonen, dass kontinuierliches Lernen und Anpassen an sich ändernde Marktbedingungen unerlässlich sind. Bleibe zudem immer geduldig, diszipliniert und rational in deinen Entscheidungen, denn dies wird letztendlich den Erfolg deiner Handelsstrategie beeinflussen.


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Fazit: Hebelwirkung als zweischneidiges Schwert

Die Hebelwirkung bei Finanzinstrumenten bietet sowohl Chancen als auch Risiken. Solange die Marktentwicklung richtig eingeschätzt wird, können mit Hilfe von Finanzinstrumenten mit Hebelwirkung erhebliche Gewinne erzielt werden. Allerdings drohen auch hohe Verluste, im schlimmsten Fall sogar höhere Verluste als das eingesetzte Kapital oder sogar eine Nachschusspflicht.

Für den langfristigen Vermögensaufbau empfehlen wir daher vor allem Aktien und ETFs - doch auch hier kann ein besonnener Einsatz von Finanzinstrumenten mit Hebelwirkung eine Rolle spielen, wenn du bereit bist, dich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen, Risikomanagement zu betreiben und in die Welt der Technischen und Fundamentalanalyse einzutauchen. Wenn du diese Herausforderung annimmst, wünschen wir dir viel Erfolg auf deinem Weg zum finanziellen Wachstum!

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Haftungsausschluss: Bei allen Inhalten auf Börse.net handelt es sich ausdrücklich nicht um Anlageberatung. Ihre Risikodisposition kann von uns nicht eingeschätzt werden. Der Autor besitzt keines der genannten Wertpapiere. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Falls Sie sich doch zu einem Kauf oder Verkauf entscheiden, handeln Sie immer auf eigenes Risiko.

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