Greife nicht in ein fallendes Messer

Wenn die Börsenkurse fallen "greife nie in ein fallendes Messer". Man versucht immer den tiefsten Punkt zu treffen, aber manchmal ist es besser etwas zu warten und auf ein Signal zu warten. Wir stellen eine Strategie vor, mit der man etwas mehr System und Sicherheit in diese Trades bringen kann.

Veröffentlicht am 08.01.2023

Was verbinden sie mit dem Satz "greife nicht ins fallende Messer"? Vermutlich in erster Linie ein hohes Verletzungsrisiko. Ist dies beim Börsenhandel nicht der Fall? Nach Meinung vieler Menschen - jedenfalls nicht. Denn eine der Grundregeln des Börsenhandels, die jeder kennt und versteht, lautet: "Billig kaufen und teuer verkaufen". Außerdem hat Warren Buffett selbst einmal gesagt: "Sei gierig, wenn andere Angst haben".

Das Problem ist, dass es im Börsenhandel nicht wirklich möglich ist, zu bestimmen, wann es "teuer" und wann es "billig" ist. Aus diesem Grund hat das Fangen von Messern - im Falle des Börsenhandels mit Finanzprodukten wie Aktien, deren Preise schnell fallen - einige Nachteile. Aus diesem Grund funktioniert die Strategie des fallenden Messers nicht so offensichtlich, wie viele Anleger vielleicht denken.

das fallende Messer auch bekannt im englischen unter "falling knife"

Man sollte nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt innerhalb der Abwärtsbewegung eine Position eröffnen, sondern zunächst ein Signal abwarten, welches das Risiko, sich beim Auffangen eines fallenden Messers zu verletzen, stark reduziert. Schließlich ist es immer besser, mit einer Strategie, das Messer etwas später als zu früh zu fangen.


Wobei kann eine fallende-Messer-Strategie helfen, wenn die Kurse stark fallen?

Worauf sollte man achten, wenn man bei stark fallenden Kursen kaufen möchte?

  • Wie können Sie einen günstigen Zeitpunkt für die Eröffnung einer Position vorhersehen, der eine Trendwende ankündigt?
  • Wie lässt sich das Verlustrisiko begrenzen? Das werden wir im Folgenden herausfinden:

Bei der Strategie "Fallendes Messer" verwendete Werkzeuge

Das einzige Instrument, das bei der Strategie "fallendes Messer" verwendet wird, ist der einfache gleitende Durchschnitt (SMA). Er wird durch Berechnung des arithmetischen Mittels des Schlusskurses über eine bestimmte Anzahl vergangener Handelstage (auch Wochen oder Monate) ermittelt. Bei dieser Strategie verwenden Sie den SMA 10, einen einfachen gleitenden Durchschnitt, der über 10 vergangene Tage berechnet wird und dem Durchschnittspreis der letzten zwei Wochen entspricht. Außerdem berücksichtigen wir mit dieser Strategie starke Abwärtstrends, die auf höheren Zeitskalen gut sichtbar sind. Aus diesem Grund verwenden wir D1-Charts (Daily Charts).

Man sollte nicht zu früh ins fallende Messer greifen.
Man sollte nicht zu früh ins fallende Messer greifen. 

Eingehen einer Position

Wie unschwer zu erraten ist, handelt es sich bei der Strategie um eine Handelsmethode für Trendumkehrungen. Außerdem sprechen wir nur von spezifischen Trends, also sehr starken Abwärtsbewegungen. Es werden also nur Kursbewegungen berücksichtigt, bei denen der Abschlag mehr als 1.000 Punkte, Ticks, Pips oder 10 % des Kurswertes des betreffenden Instruments (Aktie, Forex, Index) beträgt.

Wann sollte eine Position eröffnet werden?

Nun, wir müssen zunächst auf ein Signal warten, dass die Abwärtsbewegung bereits zu Ende ist. Hierfür verwenden wir den gleitenden Durchschnitt SMA 10. Folglich eröffnen wir einen Kaufauftrag, wenn der Kurs D1 über dem Durchschnitt SMA 10 schließt. Es gibt oft noch einen zweiten Rücksetzer, den man als weiteren Filter verwenden kann. Also wenn nach dem ersten Kaufsignal, der Rücksetzer kommt und der Kurs erneut über den GD10 schließt, geht man eine Position ein.

Hier ist ein Beispiel für einen entsprechenden Chart. Hier haben hatten wir es mit mehreren größeren Rückgängen im deutschen Index DAX 40 zu tun. Die Abwärtsbewegungen belief sich auf mehr als 1.000 Punkte.

Beendigung der Position

Das wichtigste Element eines effektiven Handels ist der Kapitalschutz. Bei der "Falling knivest"-Strategie, sollte also zunächst ein Stop-Loss-Auftrag gesetzt werden. Er sollte auf der Höhe des Tiefpunkts der aktuellen Abwärtsbewegung platziert werden.

Der Take-Profit-Auftrag hingegen sollte in einem Abstand von der doppelten Höhe des Stop-Loss vom Eröffnungskurs gesetzt werden, so dass sich ein günstiges Verhältnis zwischen potenziellem Gewinn und Risikoverlust von genau 2:1 ergibt.


Risikomanagement bei dieser Strategie

Das Risikomanagement ist ein Schlüsselfaktor für das Funktionieren jeder Strategie. Wenn ein Händler sein eigenes Kapital inkompetent verwaltet, ist er auf dem besten Weg, auf seinem eigenen Anlagekonto riesige, eventuell unumkehrbare Verluste zu erleiden.

Bei dieser Strategie ist der potenzielle Gewinn jedoch immer doppelt so hoch wie das Verlustrisiko bei jedem Handel. Dies ist auf die strengen Regeln für die Festlegung von Stop-Loss- und Take-Profit-Levels zurückzuführen. So muss ein Händler nicht befürchten, dass sein Kapital stark dezimiert wird, selbst wenn er eine Reihe erfolgloser Einsätze hat.

Stops können heutzutage auch über eine Handy-App gut betrieben werden.
Stops können heutzutage auch über eine Handy-App gut betrieben werden.

Zudem werden wir mit dieser Strategie nicht viele Trades machen - erstens kommen starke Abwärtsbewegungen auf dem Aktienmarkt nicht sehr oft vor, und zweitens berücksichtigen wir Daily-Charts (Tagescharts). Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass ein Händler bei dieser Strategie eine verantwortungsvolle Entscheidung darüber treffen muss, wie viel seines Kapitals er bereit ist, bei einem einzigen Handel zu verlieren.

Da wir es hier mit einer geringen Anzahl von Trades und einem günstigen Gewinn-Risiko-Verhältnis zu tun haben, ist das Setzen weiter Stop-Loss-Levels bzw. eine größere Spanne an potenziellen Verlusten während eines einzelnen Trades möglich. Nach den Regeln des Risikomanagements, kann das Risiko zwischen 1-5 % unseres Depotvolumens betragen.

* Enthält bezahlte Werbelinks .

Haftungsausschluss: Bei allen Inhalten auf Börse.net handelt es sich ausdrücklich nicht um Anlageberatung. Ihre Risikodisposition kann von uns nicht eingeschätzt werden. Der Autor besitzt keines der genannten Wertpapiere. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Falls Sie sich doch zu einem Kauf oder Verkauf entscheiden, handeln Sie immer auf eigenes Risiko.

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