Platform group Aktie: Potenzial 2025/2026 & darüber hinaus – Analyse

Die Platform Group AG verfolgt ein einzigartiges Geschäftsmodell: Sie kauft etablierte Unternehmen und skaliert diese auf ihrer zentralen Software-Plattform. Wir analysieren diese Strategie, die beeindruckenden Wachstumszahlen und das Potenzial der Aktie für die kommenden Jahre.

Veröffentlicht am 15.06.2025

Wer ist The Platform Group AG? Ein genauerer Blick auf das Geschäftsmodell

Um das Potenzial der Aktie zu verstehen, muss man zunächst das Fundament des Unternehmens begreifen. The Platform Group AG ist kein klassischer Online-Händler. Vielmehr agiert sie als Betreiber und Entwickler von Online-Plattformen und Marktplätzen. Das Geschäftsmodell lässt sich am besten als eine „Buy-and-Build“-Strategie beschreiben: Die Gruppe kauft etablierte, oft mittelständische Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die bereits über eine starke Marktposition und einen loyalen Kundenstamm verfügen. Anschließend werden diese Unternehmen auf die konzerneigene Software-Infrastruktur migriert.

Durch diesen Prozess digitalisiert und skaliert The Platform Group die Geschäftsmodelle ihrer Akquisitionen. Die zentrale Technologieplattform ermöglicht es, Prozesse zu standardisieren, Effizienzen zu heben und Synergien zwischen den einzelnen Tochtergesellschaften zu schaffen. Anstatt das Rad für jeden neuen Markt neu zu erfinden, wird eine bewährte, leistungsfähige Infrastruktur genutzt, was die Integrationskosten senkt und das Wachstum beschleunigt.

Das Portfolio ist dabei bewusst breit gefächert und deckt eine Vielzahl von Nischen ab. Dazu gehören unter anderem:

  1. Möbel und Wohnaccessoires: Plattformen, die auf spezielle Einrichtungsstile oder Produktkategorien spezialisiert sind.
  2. Fahrräder und E-Bikes: Ein wachsender Markt, der von der steigenden Nachfrage nach nachhaltiger Mobilität profitiert.
  3. Maschinen und Industriebedarf: Ein B2B-Segment mit hohen Warenkörben und spezifischen Kundenanforderungen.
  4. Schuhe und Mode: Spezialisierte Marktplätze, die sich von den großen Generalisten abheben.

Diese Diversifikation ist ein zentraler Baustein der Strategie. Sie reduziert die Abhängigkeit von einzelnen Branchen oder Konjunkturzyklen und eröffnet gleichzeitig zahlreiche Cross-Selling-Potenziale zwischen den Plattformen.

Die finanzielle Gesundheit im Check: Zahlen, Daten, Fakten

Ein Blick auf die Finanzkennzahlen zeigt, warum das Unternehmen das Interesse der Analysten geweckt hat. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 konnte die Gruppe beeindruckende Ergebnisse vorlegen, die die ursprünglichen Erwartungen übertrafen. Der Umsatz bewegte sich im Korridor von 500 bis 520 Millionen Euro, während das bereinigte EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) mit 29 bis 32 Millionen Euro ebenfalls stark ausfiel. Diese Zahlen belegen, dass das Wachstum nicht nur auf dem Papier stattfindet, sondern auch profitabel ist.

Noch interessanter ist der Ausblick. Für das laufende Geschäftsjahr 2025 hat das Management die Prognosen bereits nach oben korrigiert. Der Umsatz soll nun die Marke von 570 Millionen Euro erreichen. Gleichzeitig wird eine weiter steigende Profitabilität angestrebt, mit einer EBITDA-Marge, die im Zielkorridor von 7 bis 10 Prozent liegen soll. Zum Vergleich: 2023 lag die Marge noch bei unter 5 Prozent. Dieser Sprung deutet auf signifikante Skaleneffekte und eine erfolgreiche Integration der akquirierten Unternehmen hin. Auch das Bruttowarenvolumen (GMV), eine wichtige Kennzahl für Plattformbetreiber, soll 2025 auf beachtliche 1,3 Milliarden Euro anwachsen.

Wachstumstreiber und Strategie: Wie die Expansion gelingen soll

Das Management der Platform Group ruht sich nicht auf den Erfolgen aus. Die Wachstumsstrategie wird konsequent weiterverfolgt und basiert auf mehreren Säulen. Der wichtigste Motor bleibt die Akquisition weiterer Unternehmen. Für 2025 sind Investitionen in Höhe von mindestens 30 bis 40 Millionen Euro fest eingeplant, um die "M&A-Maschinerie" am Laufen zu halten. Der Fokus liegt dabei weiterhin auf profitablen Nischenanbietern, die das bestehende Portfolio sinnvoll ergänzen.

Parallel dazu wird das organische Wachstum vorangetrieben. Ein zentrales Ziel ist der Ausbau des Partnernetzwerks. Bis Ende 2024 konnte die Zahl der an die Plattformen angebundenen Händler und Dienstleister bereits auf über 13.000 gesteigert werden. Je mehr Partner auf den Marktplätzen aktiv sind, desto attraktiver wird das Angebot für die Endkunden, was wiederum mehr Partner anzieht – ein klassischer Netzwerkeffekt, der das Wachstum selbst verstärkt.

Technologisch investiert die Gruppe kontinuierlich in die Weiterentwicklung ihrer Plattform-Software. Themen wie künstliche Intelligenz zur Personalisierung von Angeboten oder die Optimierung der Logistikprozesse stehen dabei im Vordergrund, um die Effizienz weiter zu steigern und die Margen zu schützen.

Chancen und Potenziale: Was spricht für die Aktie?

Aus der Analyse des Geschäftsmodells und der Strategie ergeben sich mehrere klare Argumente, die für ein anhaltendes Potenzial der Aktie in den Jahren 2025 und 2026 sprechen:

  • Skalierbares Geschäftsmodell: Die zentrale Software-Plattform ermöglicht eine schnelle und kosteneffiziente Integration neuer Unternehmen. Jede weitere Akquisition kann die Profitabilität des Gesamtkonzerns überproportional steigern.
  • Starkes und profitables Wachstum: Das Unternehmen wächst nicht nur beim Umsatz, sondern verbessert auch kontinuierlich seine EBITDA-Marge. Dies zeigt, dass die Strategie finanziell nachhaltig ist.
  • Diversifikation als Risikopuffer: Die breite Aufstellung über 19 verschiedene Branchen hinweg macht die Gruppe widerstandsfähiger gegen Krisen in einzelnen Sektoren.
  • Expertise in Nischenmärkten: In ihren Spezialsegmenten kann die Platform Group eine tiefere Expertise und ein kuratierteres Angebot bieten als große Generalisten. Dies schafft Kundenbindung und höhere Preissetzungsmacht.
  • Starker Analysten-Support: Die Tatsache, dass alle sieben Analysten, die die Aktie covern, eine klare Kaufempfehlung aussprechen, ist ein starkes Vertrauenssignal des Marktes.

Risiken und Herausforderungen: Die andere Seite der Medaille

Wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten. Anleger sollten die potenziellen Risiken, die mit einem Investment in die Platform Group Aktie verbunden sind, nicht ignorieren:

  • Integrationsrisiken: Die hohe Frequenz von Übernahmen birgt die Gefahr, dass die Integration eines Unternehmens scheitert oder mehr Ressourcen bindet als geplant. Kulturelle Unterschiede oder technische Hürden können den Erfolg gefährden.
  • Wettbewerbsdruck: Der E-Commerce-Sektor ist hart umkämpft. Obwohl die Gruppe in Nischen agiert, könnten größere Wettbewerber mit massiven Marketingbudgets in diese Segmente vordringen.
  • Konjunkturelle Abhängigkeit: Ein Großteil der Plattformen ist im Konsumgüterbereich tätig. Eine Eintrübung der allgemeinen Wirtschaftslage und sinkende Konsumausgaben könnten das Wachstum bremsen.
  • Abhängigkeit vom Management: Der Erfolg der Strategie ist eng mit dem Know-how und den Entscheidungen des Führungsteams verknüpft. Schlüsselpersonen könnten das Unternehmen verlassen.
  • Execution Risk: Die ambitionierten Wachstums- und Investitionspläne müssen erst noch umgesetzt werden. Jede Verzögerung oder Fehleinschätzung könnte sich negativ auf den Aktienkurs auswirken.

Die Aktie im Detail: Bewertung und Analystenmeinungen

Nach den positiven Prognoseanhebungen hat sich die Aktie zuletzt gut entwickelt und notierte im September 2024 bei rund 8,24 Euro. Im Vergleich zu vielen anderen Tech- und E-Commerce-Werten erscheint die Bewertung angesichts des prognostizierten Wachstums und der steigenden Margen moderat. Die Analysten sind sich einig: Das Kurspotenzial ist noch nicht ausgeschöpft. Die Konsensschätzungen gehen für 2025 von einem Umsatz von rund 616 Millionen Euro und für 2026 von 687 Millionen Euro aus. Gleichzeitig wird erwartet, dass die EBITDA-Marge weiter in Richtung der 10-Prozent-Marke klettert, was die Ertragskraft des Unternehmens untermauert.

The Platform Group AG: Wichtige Kennzahlen und Prognosen auf einen Blick
Kennzahl Wert / Prognose Kontext
Umsatzprognose 2025 570 Mio. € Vom Management angehobene Prognose, zeigt hohes Vertrauen.
EBITDA-Marge 2025 (Ziel) 7 % - 10 % Deutliche Steigerung der Profitabilität gegenüber Vorjahren (2023: 4,96 %).
Bruttowarenvolumen 2025 (Prognose) 1,3 Mrd. € Wichtige Kennzahl für das Handelsvolumen auf allen Plattformen.
Geplante Investitionen 2025 30 - 40 Mio. € Treibstoff für weitere Akquisitionen und organisches Wachstum.
Partnerunternehmen (Ende 2024) ca. 13.400 Zeigt die wachsende Reichweite und den Netzwerkeffekt des Modells.
Analystenempfehlungen 7 von 7 zum Kauf Eindeutig positives Stimmungsbild am Kapitalmarkt.
Umsatzwachstum (Prognose 2025) ca. 17,7 % Anhaltend starkes, wenn auch leicht verlangsamtes Wachstum.

Fazit und Ausblick: Lohnt sich ein Investment in die Platform Group Aktie?

The Platform Group AG präsentiert sich als eine der spannendsten Wachstumsgeschichten im deutschen E-Commerce-Sektor. Das Unternehmen hat ein klares, skalierbares Geschäftsmodell etabliert und beweist mit seinen wiederholt angehobenen Prognosen, dass die Strategie Früchte trägt. Die Kombination aus aggressivem M&A-Kurs und der konsequenten Hebung von Synergien über eine zentrale Technologieplattform verspricht auch für 2025, 2026 und darüber hinaus erhebliches Potenzial.

Für Anleger bietet die Aktie die Chance, an der Digitalisierung des deutschen Mittelstands zu partizipieren. Das Management hat gezeigt, dass es in der Lage ist, die richtigen Übernahmeziele zu identifizieren und erfolgreich zu integrieren. Gelingt es, diesen Kurs beizubehalten und die Profitabilität weiter zu steigern, scheint eine Neubewertung der Aktie nur eine Frage der Zeit zu sein.

Dennoch ist ein Investment kein Selbstläufer. Die Risiken, insbesondere im Zusammenhang mit der Integration neuer Firmen und dem konjunkturellen Umfeld, sind real. Die Aktie eignet sich daher vor allem für wachstumsorientierte Anleger mit einem mittel- bis langfristigen Horizont, die bereit sind, eine gewisse Volatilität in Kauf zu nehmen. Die entscheidenden Faktoren, die es in den kommenden 18 Monaten zu beobachten gilt, werden die erfolgreiche Umsetzung des Investitionsplans, die Entwicklung der EBITDA-Marge und das Erreichen der ambitionierten Ziele für das Bruttowarenvolumen sein. Wenn die Platform Group hier weiterhin liefert, steht einer Fortsetzung der Erfolgsgeschichte wenig im Wege.

* Enthält bezahlte Werbelinks .

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