Der außerbörsliche Handel

Der außerbörsliche Handel ist der Kauf oder Verkauf von Wertpapieren außerhalb der regulären Börsen. Er ermöglicht es Anlegern, ohne Börse, direkt mit anderen Marktteilnehmern zu handeln. Der Handel kann schnell und flexibel abgewickelt werden, jedoch kann das Risiko höher sein.

Veröffentlicht am 28.02.2023

Wie funktioniert der außerbörsliche Handel?

Der außerbörsliche Handel, auch bekannt als Over-the-Counter-Handel (OTC), bezieht sich auf den Handel mit Finanzinstrumenten, der direkt zwischen Käufern und Verkäufern außerhalb einer organisierten Börse stattfindet. Im Gegensatz zum börslichen Handel, bei dem Käufer und Verkäufer über eine Börse miteinander handeln, erfolgt der außerbörsliche Handel direkt zwischen den Parteien oder über einen Broker.

Der Handel findet dann in der Regel in Form von direkten Verhandlungen zwischen den Parteien statt und kann eine breite Palette von Finanzinstrumenten umfassen, wie Aktien, Anleihen, Devisen, Derivate und Rohstoffe. Der Handel kann auch außerhalb der regulären Geschäftszeiten stattfinden und ermöglicht den Parteien eine größere Flexibilität bei der Festlegung von Preisen (Kursen) und Bedingungen für den Handel.

Da der außerbörsliche Handel nicht über eine zentrale Börse abgewickelt wird, ist er oft weniger transparent und weniger reguliert als der börsliche Handel. Es gibt jedoch auch Vorteile, wie zum Beispiel die Möglichkeit, spezielle Bedingungen und Preise auszuhandeln, die besser auf die Bedürfnisse der beteiligten Parteien zugeschnitten sind.


Welche Vorteile und Nachteile gibt es, wenn man ohne offizielle Börse Handelt?

Es gibt mehrere Vorteile, wenn man außerbörslich handelt:

  1. Flexibilität: Im außerbörslichen Handel können die Parteien individuellere und maßgeschneiderte Bedingungen für den Handel aushandeln, die besser auf ihre Bedürfnisse und Ziele zugeschnitten sind als die standardisierten Handelsbedingungen an einer Börse. Es gibt auch mehr Freiheiten bei der Festlegung von Handelszeiten und Handelsbedingungen.
  2. Effizienz: Der außerbörsliche Handel ist oft schneller und effizienter als der Handel an einer Börse, da er direkt zwischen den Parteien oder über einen Broker abgewickelt wird. Es gibt keine Verzögerungen durch den Austausch von Aufträgen und keine Einschränkungen hinsichtlich der Handelsgröße oder der Handelshäufigkeit.
  3. Kosten: Die Handelsgebühren im außerbörslichen Handel sind oft niedriger als die an der Börse, da es keine Börsengebühren oder Maklerprovisionen gibt.
  4. Diskretion: Der außerbörsliche Handel bietet den Parteien mehr Diskretion, da ihre Handelsaktivitäten nicht öffentlich bekannt gegeben werden. Dies kann insbesondere für institutionelle Anleger und vermögende Privatpersonen von Vorteil sein, die große Positionen in einer bestimmten Aktie oder Anleihe halten und nicht wollen, dass ihre Handelsaktivitäten die Märkte beeinflussen.
  5. Längere Handelszeiten: Der Handel ist außerbörslich oft länger möglich, als zu den üblichen Börsenhandelszeiten. Manche Emittenten bieten den Handel rund um die Uhr an.
Längere Handelszeiten sind beim außerbörslichen Handel oft der Fall.
Längere Handelszeiten sind beim auperbörslichen Handel oft der Fall.

Es gibt auch diverse Nachteile die es zu beachten gilt:

Der außerbörsliche Handel (OTC-Handel) hat einige Nachteile im Vergleich zum Handel an regulierten Börsen:

  1. Mangel an Transparenz: Im OTC-Handel sind die Handelsaktivitäten und -preise oft nicht so transparent wie an regulierten Börsen. Die Teilnehmer haben möglicherweise Schwierigkeiten, den wahren Marktwert und die Liquidität der gehandelten Instrumente zu bestimmen.
  2. Gegenparteirisiken: Da im außerbörslichen Handel die Transaktionen direkt zwischen den Parteien abgewickelt werden, sind die Teilnehmer möglicherweise stärkeren Gegenparteirisiken ausgesetzt als an regulierten Börsen. Die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Handelspartners oder Kontrahenten kann höher sein.
  3. Höhere Kosten: Der OTC-Handel kann höhere Kosten als der Handel an regulierten Börsen mit sich bringen, da die Teilnehmer möglicherweise höhere Handelsgebühren und höhere Transaktionskosten zahlen müssen.
  4. Regulierung und Aufsicht: Im OTC-Handel gibt es möglicherweise weniger Regulierung und Aufsicht als an regulierten Börsen, was zu einer höheren Wahrscheinlichkeit von Marktmissbrauch und Manipulation führen kann.
  5. Eingeschränkter Zugang: Der OTC-Handel kann für kleine Anleger und Händler möglicherweise weniger zugänglich sein als der Handel an regulierten Börsen, da die Teilnehmer häufig größere Volumina handeln und eine höhere Mindestinvestition erforderlich sein kann.

Es ist ratsam, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen und eine fundierte Entscheidung zu treffen, ob der außerbörsliche Handel für Ihre spezifischen Bedürfnisse geeignet ist.

HINWEIS: Der außerbörsliche Handel birgt höhere Risiken, da er weniger reguliert und transparent ist als der Handel an einer Börse.

Was wird alles außerbörslich bzw. OTC gehandelt?

OTC (Over-the-Counter) steht für den Handel von Wertpapieren oder anderen Finanzprodukten, die nicht über eine öffentliche Börse gehandelt werden. Hier sind einige der gängigsten Wertpapiere und Finanzprodukte, die ohne Börse gehandelt werden:

  1. Aktien: Einige Unternehmen, insbesondere kleinere oder neuere Unternehmen, die nicht börsennotiert sind, müssen ihre Aktien außerbörslich handeln.
  2. Anleihen: Anleihen können auch im OTC-Handel gehandelt werden, insbesondere wenn sie von Unternehmen oder Regierungen mit einem geringeren Rating ausgegeben werden.
  3. Währungen: OTC-Geschäfte sind auch bei Devisen sehr beliebt. Der Devisenmarkt ist der größte Finanzmarkt der Welt und fast alle Transaktionen werden ohne Börse abgewickelt.
  4. Rohstoffe: Einige Rohstoffe wie Gold, Silber und Öl werden ebenfalls außerbörslich gehandelt.
  5. Optionen und Derivate: Im Gegensatz zu standardisierten Derivaten, die an einer Börse gehandelt werden, können OTC-Derivate maßgeschneidert und an die spezifischen Bedürfnisse der beteiligten Parteien angepasst werden. Dazu gehören Optionen, Futures, Swaps und andere Arten von Derivaten. OTC-Derivate können für institutionelle Anleger und Händler attraktiv sein, da sie größere Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten bieten als standardisierte Derivate, die an einer Börse gehandelt werden.
  6. Kryptowährungen: Kryptowährungen werden insbesondere durch institutionelle Anleger und Händler, die große Volumina handeln möchten außerbörslich gehandelt. Im Gegensatz beim Handel auf Kryptowährungsbörsen ermöglicht der OTC-Handel den Teilnehmern den direkten Handel von Kryptowährungen ohne die Notwendigkeit, über eine Börse zu gehen. Dies kann dazu beitragen, große Handelsvolumina zu erleichtern und das Risiko von Marktmanipulationen und anderen Problemen zu verringern.
  7. Investmentfonds und ETFs: Fonds wurden früher hauptsächlich außerbörslich gehandelt. Die Banken haben die Kauf- und Verkaufsaufträge ihrer Kunden immer gesammelt und dann einmal täglich mit dem Fonds-Emittenten (KAG) direkt abgewickelt. Heutzutage können fast alle Fonds über eine Börse gekauft oder verkauft werden.

Rohstoffe werden im großen Stil außerbörslich gehandelt

Bei den Rohstoffen ist der außerbörsliche Handel besonders ausgeprägt. Der Markt ist sehr groß und besonders von OTC Geschäften geprägt. Hier ist ein Überblick der Rohstoffe die am häufigsten ohne Börse gehandelt werden:

  1. Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium
  2. Energie-Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas, Heizöl und Benzin
  3. Industriemetalle wie Kupfer, Aluminium, Zink und Blei
  4. Landwirtschaftliche Rohstoffe wie Weizen, Mais, Sojabohnen und Kaffee
  5. Chemikalien wie Ethylen, Propylen und Methanol
  6. Holzprodukte wie Papier und Zellstoff
  7. Mineralien wie Eisenerz und Kohle
Edelmetalle wie Gold werden auch außerbörslich gehandelt.
Edelmetalle wie Gold werden auch außerbörslich gehandelt.

Fazit - der reguläre Börsenhandel ist sicherer

Insgesamt bietet der außerbörsliche Handel (OTC-Handel) eine alternative Möglichkeit für Anleger und Händler, um Wertpapiere, Rohstoffe, Derivate und andere Finanzinstrumente zu handeln. Der direkte Handel bietet den Teilnehmern eine höhere Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten, da die Handelsbedingungen und -preise zwischen den Parteien direkt ausgehandelt werden können.

Der direkte Handel kann jedoch auch Nachteile mit sich bringen, darunter ein Mangel an Transparenz, höhere Gegenparteirisiken, manchmal höhere Kosten, weniger Regulierung und keine Aufsicht. Anleger und Händler sollten diese Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen und eine überlegte Entscheidung treffen, ob der Handel ohne Börse die geeignete Wahl für ihren Handel ist.


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Haftungsausschluss: Bei allen Inhalten auf Börse.net handelt es sich ausdrücklich nicht um Anlageberatung. Ihre Risikodisposition kann von uns nicht eingeschätzt werden. Der Autor besitzt keines der genannten Wertpapiere. Keiner der Inhalte stellt ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Falls Sie sich doch zu einem Kauf oder Verkauf entscheiden, handeln Sie immer auf eigenes Risiko.

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